Die größten Steuervergünstigungen und Finanzhilfen in 2025

Die Subventionen des Bundes in Form von Finanzhilfen und Steuervergünstigen steigen bis 2026 auf ein Rekordniveau von fast 78 Milliarden Euro. Das geht aus dem 30. Subventionsbericht der Bundesregierung hervor, der am Mittwoch von Kabinett beschlossen werden soll und dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) vorliegt. Das bedeutet gegenüber 2023, als die Subventionen noch 45 Milliarden Euro betrugen, einen Anstieg um fast 73 Prozent.
Der deutliche Anstieg ist allerdings vor allem darauf zurückzuführen, dass seit 2024 die sogenannte EEG-Umlage zur Förderung der erneuerbaren Energien nicht mehr von den Stromkunden bezahlt wird, sondern aus dem Bundeshaushalt kommt. Dadurch steigen die Finanzhilfen zwischen 2023 und 2026 von rund 25 auf knapp 60 Milliarden Euro. Das Volumen der Steuervergünstigungen sank hingegen in diesem Zeitraum leicht von 19,7 auf 18,4 Milliarden Euro.
Wir zeigen, welche Finanzhilfen und Subventionsprogramme den Bund 2025 das meiste Geld kosten.
Die Finanzierung der EEG-Umlage aus dem Bundeshaushalt hat sich an die Spitze der umfangreichsten Finanzhilfen gesetzt.
Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) dient im Wesentlichen dazu, Hauseigentümer bei der energetischen Sanierung ihrer Bestandsgebäude zu unterstützen. Dabei geht es um den Einbau neuer Heizungsanlagen oder die Dämmung der Gebäudehülle
Unterstützt werden Forschungs- und Entwicklungsvorhaben. Nutznießer sind Unternehmen sowie Hochschulen und außeruniversitäre Einrichtungen. Die Mikroelektronik ist als Schlüsseltechnologie für die erfolgreiche Umsetzung der Digitalisierung notwendig. Dabei geht es auch um Bereiche wie Künstliche Intelligenz und Autonomes Fahren.
Unternehmen mit einem hohen Energieverbrauch müssen einen geringeren Strompreis zahlen. Damit soll verhindert werden, dass die Unternehmen ihre Produktion verlagern. Die Subvention kommt vor allem Unternehmen zugute, die Roheisen oder Stahl erzeugen.
Der Bund will dem Mangel an bezahlbarem Wohnraum entgegenwirken. Neben neuen Wohnungen für Menschen mit kleinem und mittlerem Einkommen steht auch die Modernisierung von bestehendem Wohnraum im Fokus.
Laut Bauministerium konnten so im vergangenen Jahr deutschlandweit 61.934 Wohneinheiten im sozialen Wohnungsbau gefördert werden – ein Plus von rund 25 Prozent im Vergleich zu 2023.
Diese fünf Steuervergünstigungen sorgen für die größten Einbußen bei den Einnahmen von Bund, Ländern und Gemeinden
Um Unternehmen zu erhalten, entlastet der Bund Erben oder Beschenkte von Betriebsvermögen steuerlich. Insgesamt werden so bei der Erbschaftssteuer 8,8 Milliarden Euro weniger eingenommen.
Der ermäßigte Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent gilt unter anderem für kulturelle Einrichtungen, für Bücher oder Zeitungen. Auch Zirkusunternehmen, Schausteller und zoologische Gärten sind Nutznießer.
Bei der Mehrwertsteuer werden dadurch 4,32 Milliarden Euro weniger eingenommen.
Sonntags-, Feiertags- und Nachtarbeit gehört in vielen Branchen in Deutschland zum Alltag. Die gesetzlichen oder tariflichen Zuschläge auf den Lohn sind steuerfrei. Begründet wird die Steuersubvention damit, dass diese Arbeit auch im Allgemeininteresse sei. Bei der Einkommensteuer werden 3,25 Milliarden Euro weniger eingenommen.
Renovierungs-, Erhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen im privaten Haushalt werden steuerlich gefördert: 20 Prozent der Lohnkosten bei Handwerkern können von der Steuerschuld abgezogen werden. Ziel ist insbesondere die Bekämpfung von Schwarzarbeit. Dadurch sind die Einkommensteuereinnahmen um 2,5 Milliarden Euro niedriger.
Die Stromkosten sind für viele Unternehmen des produzierenden Gewerbes und der Land- und Forstwirtschaft eine große Belastung. Durch eine Entlastung bei der Stromsteuer soll eine Gefährdung des Wirtschaftsstandorts Deutschland verhindert werden.
Bei der Stromsteuer verursacht die Subvention Ausfälle von 2,5 Milliarden Euro.
rnd