Trotz Waffenruhe: Indien und Pakisten kämpfen weiter

Das indische Militär hat bei seinen Angriffen auf pakistanisches Territorium in den vergangenen Wochen nach eigener Darstellung mehr als 100 Extremisten getötet. Der indische Einsatzleiter Rajiv Ghai sagte am Sonntag, unter den Toten im pakistanischen Teil der Region Kaschmir und in Pakistan seien auch Führungskräfte von Milizen. Beide Seiten verständigten sich am Samstag auf eine Waffenruhe.
Ghai sagte in einer Pressekonferenz in Neu-Delhi, die indischen Streitkräfte hätten neun Infrastruktur- und Ausbildungseinrichtungen von Extremisten zerstört, darunter Anlagen der Gruppe Lashkar-e-Taiba, die für Angriffe in Indien und der umstrittenen Region Kaschmir verantwortlich gemacht wird. Dem indischen Militär seien unerwartete Angriffe gelungen, während die pakistanische Reaktion konfus und unsicher ausgefallen sei. Es gab keine Möglichkeit, seine Angaben unabhängig zu überprüfen.
Die beiden Nachbarländer einigten sich am Samstag auf eine Waffenruhe, um die schwerste militärische Konfrontation zwischen ihnen seit Jahrzehnten zu entschärfen. Die Feuerpause wurde jedoch nur wenige Stunden später durch nächtliche Kämpfe in Kaschmir erschüttert; beide Seiten beschuldigten sich gegenseitig, die Vereinbarung wiederholt gebrochen zu haben.
Menschen auf beiden Seiten der Demarkationslinie in Kaschmir berichteten von heftigen Schusswechseln zwischen indischen und pakistanischen Truppen. Die Kämpfe ließen am Sonntagmorgen nach.
RND/ap
rnd