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Türkei: Gibt es eine Reisewarnung? Ist Urlaub 2025 dort sicher?

Türkei: Gibt es eine Reisewarnung? Ist Urlaub 2025 dort sicher?

Die Türkei zählt zu den beliebtesten Urlaubszielen der Deutschen und hat neben dem typischen Strandurlaub noch jede Menge mehr zu bieten – von spannenden Städtetrips über die traumhaften Landschaften im Landesinneren bis hin zu einem der schönsten Fernwanderwege der Welt.

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Bei Tui nimmt die Türkei die Pole-Position ein – mit einem Wachstum von über 30 Prozent. Der Reisekonzern will den Erfolg des starken Sommers 2024 mit über einer Million Urlauberinnen und Urlauber im Sommer 2025 übertreffen und baut das Flugangebot auf mehr als 1600 wöchentliche Verbindungen nach Antalya, Dalaman, Bodrum und Izmir weiter aus.

Trotzdem stellen sich einige Urlauberinnen und Urlauber derzeit die Fragen: Ist Urlaub in der Türkei aktuell gefährlich? Gibt es eine Reisewarnung für die Türkei? Kann ich meine Urlaubsreise in die Türkei kostenlos stornieren? Wie weit sind die türkischen Urlaubsgebiete von den Konfliktregionen entfernt?

Wir beantworten die wichtigsten Fragen für Türkei-Reisende.

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Nach der Verhaftung des Istanbuler Oberbürgermeisters Ekrem Imamoğlu im März es in vielen Städten zu Demonstrationen und Ausschreitungen. Das Auswärtige Amt hat seine Reisehinweise für die Türkei aktualisiert und rät zu besonderer Vorsicht.

„In Ankara, Istanbul, Izmir und anderen Städten kommt es derzeit im Zusammenhang mit politischen Protestaktionen und Versammlungsverboten zu Absperrungen von Straßen sowie U-Bahn-Stationen und Ausfällen im öffentlichen Nahverkehr. Derzeit ist nicht absehbar, wie lange diese Einschränkungen anhalten werden“, schreibt die Behörde und rät Touristinnen und Touristen, Demonstrationen und größere Menschenansammlungen in jedem Fall zu vermeiden.

Die Polizei setzte Wasserwerfer gegen Demonstrierende ein.

Die Polizei setzte Wasserwerfer gegen Demonstrierende ein.

Quelle: IMAGO/SOPA Images

Außerdem solle man sich regelmäßig über die aktuelle Lage im Land informieren und den Anweisungen der örtlichen Behörden unbedingt Folge leisten. Da die Proteste anhalten könnten, sollten sich Urlauberinnen und Urlauber zudem auf kurzfristige Änderungen im Reiseablauf einstellen. Das Auswärtige Amt empfiehlt deutschen Reisenden zudem, sich in die Krisenvorsorgeliste Elefand einzutragen, um im Notfall erreichbar zu sein.

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Ekrem Imamoğlu, einer der bekanntesten politischen Herausforderer von Präsident Recep Tayyip Erdoğan, werden unter anderem Korruption und die Unterstützung einer Terrororganisation. Teilweise wird die Festnahme jedoch als politisch motivierter Schritt angesehen, um den 54-Jährigen aus dem Rennen um das Präsidentenamt im Jahr 2028 zu nehmen. Die türkische Oppositionspartei CHP hat ihn trotz der Festnahme zu ihrem Präsidentschaftskandidaten gewählt.

Auch der Krieg in Nahost hat Auswirkungen auf die Lage in der Türkei. Das Auswärtige Amt schreibt dazu: „Aufgrund des andauernden Konflikts in Israel und den Palästinensischen Gebieten kann es in der Türkei zu spontanen, pro-palästinensischen Protestkundgebungen und gewaltsamen Ausschreitungen kommen.“

Wie in vielen Ländern in der Region ist auch in der Türkei die Situation seit dem Angriff der Hamas auf Israel im Oktober 2023 angespannt. Auch durch die Eskalation des Konflikts zwischen Israel und der Islamischen Republik Iran wächst die Sorge.

Die „Risk Map“ von International SOS zeigt an, in welchen Teile der Welt das Sicherheitsrisiko hoch oder gering ist.
Das Auswärtige Amt gibt regelmäßig Reisewarnungen für Länder mit hohem Sicherheitsrisiko für Deutsche heraus.

Nein. Vom Auswärtigen Amt gibt es keine offizielle Reisewarnung für die Türkei. Es wird auch nicht generell von Urlaub in dem Land abgeraten, allerdings von Reisen in einige Regionen.

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Denn ein weiteres wichtiges Thema beschäftigt die Geopolitik: der Assad-Sturz in Syrien am 8. Dezember 2024. Er trifft auch die Türkei. Die Regierung hat über die Jahre verschiedene Kräfte in Syrien unterstützt oder toleriert.

Das Auswärtige Amt teilt deshalb folgendes mit: „Von Reisen in das Grenzgebiet der Türkei zu Irak und zu Syrien in den Provinzen Şanlıurfa und Mardin und von Reisen in die Provinzen Sırnak und Hakkâri wird dringend abgeraten.“

Das Auswärtige Amt rät Urlauberinnen und Urlauber allgemein dazu, Demonstrationen und größere Menschenansammlungen in jedem Fall zu meiden.

Neben der angespannten politischen Lage aufgrund der vielen Konflikte warnt das Auswärtige Amt auch vor dem weit gefassten Terrorismusbegriff in der Türkei, der aus Sicht des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte rechtsstaatswidrig sei: „Bloße Äußerungen, das Teilen, Kommentieren oder Liken von Beiträgen in sozialen Medien, die in Deutschland vom Grundrecht der freien Meinungsäußerung gedeckt sind“, würde in der Türkei immer wieder für eine Strafverfolgung ausreichen.

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Und weiter: „Nach einem neuen Anti-Desinformationsgesetz kann die Verbreitung von Aussagen, die von Strafverfolgungsbehörden als unwahr und als Gefährdung für die Sicherheit des Landes, die öffentliche Ordnung oder die Gesundheit der Bevölkerung eingestuft werden, ebenfalls zu Strafverfolgung führen. Auch die Teilnahme an Demonstrationen in Deutschland oder die Mitgliedschaft in einem in Deutschland legal eingetragenen Verein mit Bezug zu kurdischen Anliegen kann Anlass für Festnahmen, Ausreisesperren oder Einreiseverweigerungen sein, wobei die Mitgliedschaften unter anderem teils jahrelang zurückliegen können.“

Menschen in der Türkei protestieren für Freiheit für Palästina.

In den Türkei finden immer wieder größere Demonstrationen gegen Israel statt. Das Auswärtige Amt mahnt zu besonderer Vorsicht.

Quelle: IMAGO/SOPA Images

Grund für die Warnung des Amtes ist, dass es weiterhin Fälle gebe, in denen deutsche Staatsangehörige willkürlich festgenommen und mit einer Ausreisesperre belegt worden seien – teilweise würde auch die Einreise in die Türkei verweigert. Welche Personen aufgrund der Einreisebestimmungen der Türkei besonders gefährdet sind, beschreibt das Auswärtige Amt hier im Detail.

In den letzten Jahren kam es außerdem immer wieder zu Terroranschlägen beziehungsweise Vorfällen mit Verletzten und Todesopfern. Im November 2022 wurde in Istanbul ein Sprengstoffanschlag verübt. Im Oktober 2023 gab es einen Bombenanschlag auf das Innenministerium in Ankara. Die katholische Kirche Sankt Marien in Istanbul wurde am 28. Januar 2024 von zwei bewaffneten Menschen angegriffen, dabei wurde eine Person tödlich verletzt.

Das Auswärtige Amt weist in seinen Hinweisen zudem darauf hin, dass es seit Anfang des Jahres 2025 immer wieder zu Todesfällen im Zusammenhang mit gepanschtem Alkohol in der Türkei gekommen ist. Mittlerweile sollen besonders in Istanbul hunderte Menschen an einer Methanolvergiftung gestorben sein.

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Laut des Auswärtigen Amtes gilt die Warnung jedoch nicht nur für Istanbul, sondern auch für Ankara und viele andere Regionen der Türkei. Die türkische Regulierungsbehörde für Tabakwaren und Alkoholika empfiehlt, beim Kauf von Alkohol auf die Originalverpackung und Lizenzierung (TAPDK-Logo auf dem Flaschendeckel, unbeschädigte, blau-türkisfarbene Banderole) zu achten.

Wie du dich schützen kannst und woran du eine Methanolvergiftung erkennst, erfährst du hier.

Da es keine Reisewarnung für die Türkei gibt, finden Urlaubsreisen wie gewohnt statt. Angst aufgrund der aktuellen Situation oder eine allgemeine Terrorgefahr reichen nicht, um vom Reisevertrag zurückzutreten, sagt Karolina Wojtal vom Europäischen Verbraucherzentrum Deutschland. Das Reiserecht beziehe sich sowieso nur auf Pauschalreisen. Wer hingegen Flug und Hotel einzeln bucht, der „bucht das Risiko mit“, so Wojtal.

Das 700-Seelen-Dorf Şirince ist ein echter Geheimtipp.
Das Kaçkar-Gebirge lockt mit Tälern, Hochplateaus und zahlreichen Gebirgsseen.
In den Sommermonaten verfärbt sich das Wasser des Tuz Gölü rosarot.

Reisende, die einen gebuchten Urlaub in der Türkei nicht mehr antreten oder verschieben wollen, müssen sich an ihre Reiseveranstalter wenden und auf deren Kulanz hoffen. Auch eine Rückerstattung des Geldes über eine Reiseversicherung ist wegen der fehlenden Reisewarnung nicht zu erwarten. Flüge in die Türkei finden ohne Einschränkungen statt.

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Die Landgrenze der Türkei misst 2648 Kilometer und verbindet die Türkei mit Georgien, Armenien, Iran, Irak, Syrien, Griechenland und Bulgarien. Über das Schwarze Meer hat die das Land zudem Seegrenzen zu Rumänien, der Ukraine und Russland.

Die beliebten Urlaubsorte entlang der türkischen Riviera wie Antalya oder Side sind bisher nicht oder nur geringfügig von den Protesten betroffen. Vereinzelt gibt es Berichte über Demonstrationen in einigen Teilen von Antalya, die jedoch den Tourismus nicht beeinflussen würden. Die Orte liegen auch weit von den Konfliktregionen im Nahen Osten entfernt. Alanya zum Beispiel ist von der libanesischen Hauptstadt Beirut rund 450 Kilometer Luftlinie entfernt – dazwischen liegt das Mittelmeer. Bis nach Tel Aviv sind es sogar über 550 Kilometer Luftlinie.

Auch auf dem Landweg liegen die Urlaubsorte weit von potenziellen Konfliktregionen entfernt. Von Alanya sind es mehr als 400 Kilometer und viele Autostunden bis zur syrischen Grenze, bis nach Istanbul sind es rund 800 Kilometer.

Was müssen Reisende aktuell wissen? Alle wichtigen News für den Urlaub findest du beim reisereporter, die aktuellsten Reiseangebote auf unserer Deal-Seite.

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