Fisch für Prinz William? Koch erbost über Vorgaben bei Event in Brasilien

Aktualisiert am 30.10.2025 - 01:05 UhrLesedauer: 3 Min.
In Brasilien ärgert sich ein Chefkoch. Er wollte Prinz Andrew bei einer Preisverleihung einen Amazonas-Fisch kredenzen. Doch die Veranstalter sind damit nicht einverstanden.
Ein brasilianischer Chefkoch hat sich über Vorgaben bei einer Veranstaltung mit dem britischen Kronprinzen William beschwert. Saulo Jennings war gebeten worden, das Menü für die Preisvergabe beim "Earthshot Prize", einer Umweltschutzveranstaltung in Rio de Janeiro Anfang November, zu gestalten. Geladen sind 700 Gäste, darunter auch der britische Royal. Doch daraus wird wohl nichts, ihm wurde abgesagt.
Jennings ist in Brasilien als Koch bekannt, der hauptsächlich Zutaten aus dem Amazonas verwendet. Doch es gab offenbar eine Forderung, die den Koch aufbrachte: Das Menü sollte vegan sein. Er habe erst gedacht, er solle eine vegane Option vorschlagen. Doch dann, so berichtet die "New York Times", habe man ihm gesagt, er dürfe den von ihm so gelobten Flussfisch Pirarucu nicht verwenden.
Der "Earthshot Prize" ist ein internationaler Umweltpreis, der 2020 von Prinz William und der Royal Foundation des britischen Königshauses ins Leben gerufen wurde. Ziel ist es, innovative Lösungen zu fördern, die helfen sollen, die Erde in den kommenden Jahrzehnten zu regenerieren und den Klimawandel einzudämmen.
"Das ist so, als würde man Iron Maiden bitten, Jazz zu spielen", sagte Jennings der US-Zeitung. "Das war respektlos", fügte er hinzu, "gegenüber der lokalen Küche, gegenüber unserer kulinarischen Tradition." Er habe schließlich ein veganes Menü mit Zutaten aus dem Amazonasgebiet wie Cassava und brasilianische Nüsse vorgeschlagen.
"Ich habe nichts gegen Veganer oder Briten", sagte er. "Aber ich möchte meine kulinarische Mission nicht aufgeben." Er habe einst aus Anlass der Krönung von Charles III. für die britische Botschaft in der Hauptstadt Brasilia gekocht. "Ich habe Fish and Chips gemacht", sagte er, "aber mit Pirarucu."
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Jennings hat sich in Brasilien einen Namen gemacht, indem er die Küche der Amazonasbewohner auf ein kulinarisch hohes Niveau gehoben hat und nach eigenen Angaben zum besten Koch des Jahres in Nord-Brasilien gewählt wurde. Auf Instagram hat er 174.000 Follower.
Von Prinz Andrew gab es keine Stellungnahme. Eine Person, die mit der Eventplanung vertraut ist, sagte der "New York Times", der Prinz sei nicht in die Planung der Speisekarten einbezogen worden. Koch Jennings sei aber nicht wegen der Fisch-Kontroverse abgesagt worden, sondern aus Kostengründen. Man habe nicht vegane, sondern vegetarische Kost gefordert, weil man ein Zeichen für Nachhaltigkeit setzen wolle.
t-online


