Alphabet: Müssen Anleger vor diesem Termin zittern?

Bei Alphabet spitzen sich im Hintergrund wichtige Entwicklungen zu, die erhebliche Auswirkungen auf das Kerngeschäft haben könnten. Bei einem besonders brisanten Thema steht nun der Termin für den Showdown fest. Diesen sollten sich auch Anleger dick im Kalender markieren.
Der nächste große Gerichtstermin für Alphabet steht fest: Am 22. September beginnt das sogenannte Remedies Trial im US-Kartellverfahren gegen Googles Werbetechnologie-Geschäft. Anleger sollten sich dieses Datum vormerken, denn das Verfahren könnte weitreichende Folgen für den Internetgiganten – und damit auch für die Aktie – haben.
Bereits im vergangenen Monat hatte die zuständige Richterin Leonie Brinkema entschieden, dass Google „willentlich Monopolmacht erworben und aufrechterhalten“ habe. Konkret geht es darum, dass Google durch die Verknüpfung seines Publisher-Ad-Servers mit dem eigenen Werbebörsen-Marktplatz über mehr als ein Jahrzehnt hinweg eine marktbeherrschende Stellung zwischen Werbekäufern und -verkäufern aufgebaut und geschützt hat.
Brinkemas Urteil folgt einer historischen Entscheidung aus dem August vergangenen Jahres, als ein Gericht Google bereits eine Monopolstellung im Bereich der Internetsuche attestierte. Damit steht der Tech-Konzern nun in zwei der wichtigsten Sparten seines Geschäftsmodells – Suche und Werbung – unter erheblichem regulatorischen Druck.
Die möglichen Strafen und regulatorischen Maßnahmen aus den laufenden Verfahren könnten erhebliche Auswirkungen auf Googles Werbegeschäft haben, das den Großteil der Alphabet-Umsätze generiert. Gleichzeitig kämpft Google an anderer Front: Die Konkurrenz durch KI-Anbieter wie OpenAI, Anthropic und Perplexity wächst rasant. Auch Microsoft und Amazon mischen mit ihren Investitionen kräftig mit.
Alphabet hat sich bislang nicht öffentlich zu den jüngsten Gerichtsentscheidungen geäußert. Anleger dürften gespannt verfolgen, ob der Konzern einen Vergleich anstrebt oder auf vollständige gerichtliche Klärung setzt.
Für Anleger bleiben die rechtlichen Unsicherheiten rund um Alphabet ein Risiko. Dennoch: Die starke Marktstellung und die fortlaufenden Investitionen in Künstliche Intelligenz sichern dem Konzern langfristig gute Perspektiven. Wer investiert ist, sollte die Entwicklung rund um das US-Kartellverfahren zwar beobachten, aber einen kühlen Kopf bewahren. Die Aktie bleibt ein attraktiver Turnaround-Kandidat.
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