BASF und Lanxess: Nächster Hoffnungsschimmer
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Nach drei schwierigen Jahren ist den Aktien der beiden Chemiekonzerne BASF und Lanxess der Start in das neue Börsenjahr 2025 sehr gut gelungen. Zwar bleibt das Marktumfeld schwierig, doch die Hoffnungsschimmer mehren sich. So konnte die deutsche Wirtschaftsleistung im ersten Quartal nach Einschätzung der Bundesbank geringfügig wachsen.
Ein Grund für die leicht positive Erwartung zum Jahresbeginn ist die zuletzt etwas stärkere Nachfrage nach Industrieprodukten und Bauleistungen. Auch der private Konsum könnte dank gestiegener Löhne etwas anziehen. Allerdings bleibe die Stimmung der Verbraucher auch angesichts leicht steigender Arbeitslosigkeit schlecht, sodass weiterhin stark gespart werden dürfte. "Etwas weniger ungünstig" könnte sich der Export entwickeln, weil angesichts der drohenden US-Zölle Vorzieheffekte zu erwarten sind.
Mittelfristig sieht die Notenbank den verschärften handelspolitischen Kurs der USA als Risiko für Welthandel und globale Konjunktur. Gegenseitige Zusatzzölle könnten sich zu schwerwiegenden Handelskonflikten aufschaukeln, warnt die Analyse. Mehr noch: "Allein die erhöhte Unsicherheit könnte die globale Konjunktur bereits dämpfen."
Im vergangenen Jahr ist die deutsche Wirtschaftsleistung nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes um 0,2 Prozent geschrumpft. Somit war 2024 für Europas größte Volkswirtschaft das zweite Rezessionsjahr in Folge. Für das Schlussquartal 2024 haben die Statistiker errechnet, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zum Vorquartal um 0,2 Prozent zurückgegangen ist.
Aus Sicht der Bundesbank hat die künftige Bundesregierung aber durchaus Spielraum für zusätzliche Schulden. Handlungsbedarf gebe es bei der staatlichen Infrastruktur und der nachhaltigen Finanzierung der Verteidigungsausgaben. Zwar leiste die Schuldenbremse einen wichtigen Beitrag, um solide Staatsfinanzen abzusichern. "Grundsätzlich ist es jedoch gut vertretbar, bei einer niedrigen staatlichen Schuldenquote den Kreditrahmen der Schuldenbremse auch an veränderte Rahmenbedingungen anzupassen." Wichtig wäre dabei eine fokussierte Verwaltung, die Entscheidungen zügig fällt und die Chancen der Digitalisierung besser nutzt.
Die Perspektiven für die gebeutelte Chemiebranche hellen sich nach drei sehr schwierigen Jahren zumindest wieder etwas auf. Da die Bewertungen immer noch auf einem sehr niedrigen Niveau liegen, können Mutige bei den beiden Chemie-Titeln nach wie vor dabeibleiben. Bei BASF sollte der Stoppkurs bei 39,00 Euro belassen werden, bei Lanxess bei 21,50 Euro.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.
Enthält Material von dpa-AFX
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