DAX mit Erholungsversuch: Deutsche Telekom, E.on, Fresenius und Munich Re im Blickpunkt
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Ein spannender und ereignisreicher Handelstag steht bevor: Nach dem durchwachsenen Wochenstart erhält der Erholungsversuch des DAX am Mittwoch offenbar wieder etwas Schub. Der Broker IG taxiert den deutschen Leitindex rund zweieinhalb Stunden vor dem Handelsstart 0,7 Prozent höher auf 22.570 Punkte. Damit würde er etwa an sein Vortageshoch zurückkehren.
Seine jüngste Rekordjagd hatte der DAX in der Vorwoche bei 22.935 Punkten vorerst beendet. Starke Vorgaben kommen vor allem von der Börse in Hongkong, wo der Hang Seng einen neuerlichen Höchststand seit dem Jahr 2022 erreichte. Die US-Indizes schwächelten am Vorabend indes weiter.
Indes stehen heute eine ganze Reihe Unternehmenszahlen an. So legen etwa E.on, Munich Re, Fresenius und die Deutsche Telekom Zahlen vor. So will der Telekomriese im laufenden Jahr weiter zulegen. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn inklusive Leasingkosten (Ebitda AL) solle um rund 4,5 Prozent auf etwa 44,9 Milliarden Euro anschwellen. Der bereinigte freie Finanzmittelzufluss (Free Cashflow) solle um circa 4 Prozent auf rund 19,9 Milliarden Euro steigen. Letztere Kennzahl kann über die Fähigkeit zur Ausschüttung von Dividenden und zum Rückkauf von Aktien Aufschluss geben. Bei beiden Kennziffern positioniert sich Konzernchef Tim Höttges vorsichtiger als Analysten im Schnitt erwarten - die Telekom argumentiert dagegen unter anderem mit unterschiedlichen Wechselkursannahmen.
Unter dem Strich verdiente die Telekom 11,2 Milliarden Euro nach knapp 17,8 Milliarden im Vorjahr. Hier gab es einen positiven Sondereffekt durch den Funkturmverkauf. Den Anteilseignern soll pro Aktie für das abgeschlossene Jahr eine Dividende von 90 Cent ausgezahlt werden - so viel wie nie zuvor.
Indes hat der Energieversorger Eon das vergangene Jahr besser abgeschlossen als am Markt erwartet. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) lag bei gut 9 Milliarden Euro, teilte Eon am Mittwoch in Essen mit. Das sind zwar drei Prozent weniger als 2023, allerdings hatten Analysten einen noch stärkeren Rückgang erwartet. Auch hätten die vom Unternehmen befragten Experten bislang nicht damit gerechnet, dass Eon 2025 wieder das Ergebnisniveau von 2023 erreicht. Das Management des Unternehmens ist hingegen davon überzeugt.
Beim Fresenius-Konzern haben sich im vergangenen Jahr der Umbau und das Sparprogramm ausgezahlt. Zudem profitierte das Unternehmen von guten Geschäften der Generikatochter Kabi und im Klinikgeschäft. Auch im Schlussquartal verdiente Fresenius überraschend viel, obwohl die inzwischen ausgelaufenen deutschen Energiehilfen für die Krankenhausgesellschaft Helios dort auf das operative Ergebnis drückten. Konzernchef Michael Sen sprach in einer Mitteilung vom Mittwoch von "hervorragenden Ergebnissen für 2024". Die Verschuldung habe den niedrigsten Stand seit sieben Jahren erreicht, sie soll nun weiter sinken. Die Anleger bekommen zudem erstmals wieder eine Dividende von einem Euro, nachdem sie im Vorjahr wegen der Energiehilfen leer ausgegangen waren.
Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re will die Dividende deutlich erhöhen und erneut eigene Aktien zurückkaufen. Für 2024 soll es eine Ausschüttung von 20,00 Euro je Anteilschein geben und damit 5,00 Euro mehr als ein Jahr zuvor. Analysten hatten im Schnitt mit einer Dividende von rund 16,40 Euro gerechnet. Zudem will Munich Re vom 30.04.2025 bis spätestens 29.04.2026 bis zu 2,0 Milliarden Euro in den Rückkauf eigener Aktien stecken.
Enthält Material von dpa-AFX
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