US-Börsen belasten: DAX im Minus – Thyssen hebt ab
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Die Schwäche der Wall Street macht sich auch beim DAX bemerkbar. Der deutsche Leitindex ging heute mit einem knappen Minus von 0,07 Prozent aus dem Handel und schloss bei 22.410,27 Punkten. Der MDAX hingegen konnte sich erneut besser als der DAX entwickeln und legte 0,60 Prozent auf 28.086,48 Punkte zu.
Die mittelgroßen Unternehmen im MDAX hängen stärker von Deutschlands Wirtschaft ab und haben deshalb in der Vergangenheit auch deutlicher unter dem wirtschaftlichen Abschwung Deutschlands gelitten als die global aufgestellten Unternehmen im DAX. Mit der Hoffnung auf einen Wirtschaftsaufschwung hierzulande nach dem Wahlsieg der Union holen MDAX-Aktien nun auf.
Im Fokus stehen in Deutschland die Sondierungsgespräche zur Bildung einer Regierung. „Die Herausforderungen für die Wirtschaft sind riesig. Um sie zu meistern, müssen die neue Bundesregierung und die Unternehmen jetzt gemeinsam und entschlossen handeln“, fordert die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK). So würde am Markt eine rasche Änderung der Fähigkeit zur Schuldenaufnahme sicherlich begrüßt werden, hieß es vom Bankhaus Metzler. Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz erteilte einer Reform der Schuldenbremse vor dem Zusammentreten des neu gewählten Bundestags allerdings eine Absage.
Im Rüstungssektor beflügelten erneut die Erwartungen hinsichtlich deutlich steigender Verteidigungsausgaben Deutschlands und der EU. Rheinmetall kletterten im DAX anfangs in die Nähe der Kursmarke von 1.000 Euro, fielen dann aber zurück und standen am Ende nur noch knapp im Plus. Andere deutsche Rüstungswerte wie Hensoldt im MDAX und Renk im SDAX legten erneut deutlich zu.
Positive Analystenkommentare ließen Thyssenkrupp um fast 10 Prozent steigen. Im laufenden Jahr erholten sich die Titel des Stahl- und Industriekonzerns damit inzwischen um rund 77 Prozent auf das höchste Niveau seit Ende 2023. Barmittel, Kurstreiber, Optionen - all dies habe Thyssenkrupp praktisch im Überfluss, entscheidend für den Erfolg sei alleine die Umsetzung, schrieb Citigroup-Analyst Ephrem Ravi. Die Abspaltung der Marinesparte und die weitere Reduzierung des Stahlgeschäfts könnte enorme Werte freisetzen. Alleine der Marinebereich könnte die aktuelle Marktkapitalisierung des gesamten Konzerns abdecken.
Gewinnmitnahmen nach Geschäftszahlen und der jüngsten Rekordrally belasteten Heidelberg Materials nur kurz. Am Nachmittag legten die Papiere des Baustoffherstellers kräftig zu und schlossen 3,6 Prozent höher. Barclays-Analyst Tom Zhang zufolge lassen die Ziele für 2025 dem Management Spielraum für positive Überraschungen und Aufstockungen. Heidelberg Materials gilt als Profiteur eines Wiederaufbaus der Ukraine. Zudem will das Unternehmen in Nordamerika weiter wachsen.
Aktien des Dialysekonzerns Fresenius Medical Care (FMC) verloren nach Jahreszahlen und Ausblick 0,9 Prozent. Siemens Energy durchbrachen die 50-Tage-Linie für den mittelfristigen Trend nach unten und büßten als DAX-Schlusslicht letztlich 7,3 Prozent ein.
Enthält Material von dpa-AFX
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