Zweites deutsches Unicorn 2025: Berliner KI-Startup Parloa knackt die Milliarden-Bewertung

Das Berliner KI-Startup automatisiert den Kundenservice mithilfe von Voicebots für Firmen wie Rossmann und Decathlon. Durch die neue Finanzierung wird Parloa zum Unicorn.
Das Berliner Startup Parloa hat sich in einer dritten großen Finanzierungsrunde 106 Millionen Euro (120 Millionen Dollar) gesichert und wird damit insgesamt mit mehr als einer Milliarde Dollar bewertet. Der Spezialist für den KI-Einsatz in Kundengesprächen, der nun als erstes KI-Startup in diesem Jahr den begehrten Status als „Unicorn“ erreicht hat, wurde 2018 von Malte Kosub und Stefan Ostwald gegründet.
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Parloa ist besonders bekannt für seinen Voicebot, der telefonische Kundenanfragen in natürlicher Sprache versteht und beantwortet. Die KI-Agenten agieren wie menschliche Gesprächspartner, erkennen Kontext und Emotionen und bieten eine natürliche Interaktion. Die KI-Agenten können nach Angaben von Parloa etwa Aufgaben wie Adressänderungen, Sendungsverfolgung oder die Erfassung von Bankdaten autonom übernehmen, ohne dass Menschen eingreifen müssen.
Anfang 2024 hatte Parloa von Investoren bereits 62 Millionen Euro erhalten, um in die USA zu expandieren. Inzwischen gehört das Berliner Unternehmen zu den am schnellsten wachsenden KI-Startups in Europa. Zu den Referenzkunden gehören Unternehmen und Organisationen wie Decathlon, Rossmann, das Deutsche Rote Kreuz und der Versicherer Barmenia Gothaer.
Die jüngste Finanzierungsrunde wird von den Risikokapitalgebern Durable Capital Partners, Altimeter Capital und General Catalyst angeführt. Zudem beteiligen sich auch EQT Ventures, RPT Capital, Senovo und Mosaic Ventures. Zuvor hatten bereits die Fußballstars Mario Götze und Bastian Schweinsteiger in das Berliner Startup investiert.
KI verändere die Art, wie Unternehmen mit ihren Kunden kommunizieren, sagte Apoorv Agrawal, Partner bei Altimeter Capital. „Parloa steht an der Spitze dieses Wandels.“ Sein Unternehmen erhöhe sein Engagement bei Parloa, um Firmen dabei zu unterstützen, schnellere, intelligentere und menschenähnlichere Interaktionen in skalierbarem Maßstab anzubieten.
Wenn ein Unternehmen 30 Millionen Kunden habe, werde es auch 30 Millionen persönliche KI-Agenten geben, sagte Parloa-CEO Kosub. „Jeder Kunde bekommt eine maßgeschneiderte, sofort verfügbare Hilfe – in natürlicher Sprache, mit Gedächtnis für frühere Anliegen und der Fähigkeit, echte Gespräche zu führen.“ Parloa beweise damit, dass Spitzentechnologie nicht nur aus dem kalifornischen Silicon Valley kommen müsse.
dpa/ar
businessinsider