Warum ist der Mars rot? Wissenschaftler suchen nach neuen Hinweisen, die eine unerwartete Antwort liefern könnten

Der Mars fasziniert seit Jahrhunderten Wissenschaftler und die breite Öffentlichkeit gleichermaßen, vor allem aufgrund seiner charakteristischen rötlichen Farbe, die ihm den Spitznamen „der rote Planet“ eingebracht hat. Nach umfangreichen Untersuchungen haben Experten nun möglicherweise eine Erklärung für dieses Phänomen: Rost entsteht durch die Reaktion einer Verbindung mit Wasser und Sauerstoff. Diese Entdeckung weckt nicht nur Neugier, sondern liefert auch neue Hinweise darauf, dass der Planet in der Vergangenheit möglicherweise bewohnbar war.
Historisch betrachtet wurde die rötliche Farbe des Mars auf Hämatit zurückgeführt, ein trockenes, rostähnliches Mineral. Diese Theorie geht davon aus, dass die Reaktion ohne die Anwesenheit von Feuchtigkeit stattfand, ein entscheidendes Detail bei der Feststellung, ob der Mars bewohnbar gewesen sein könnte.

Im Rahmen der Weltraummissionen zum Mars konnten in den letzten Jahrzehnten wichtige Daten gesammelt werden. Foto: iStock
Allerdings lieferten Weltraummissionen zum Mars in den letzten Jahrzehnten entscheidende Daten, die Forscher dazu veranlassten, diese Theorien zu überdenken. Die neue Hypothese besagt, dass ein wasserreiches Eisenmineral namens Ferrihydrit hauptsächlich für den rötlichen Staub verantwortlich sein könnte, der den Planeten bedeckt.
Ferrihydrit ist ein Eisenoxidmineral, das in wasserreichen Umgebungen entsteht und auf der Erde häufig mit der Verwitterung von Vulkangestein und Asche in Verbindung gebracht wird. Die Bedeutung dieses Minerals auf der Marsoberfläche ist bislang nicht vollständig geklärt. Dabei könnte es sich neuesten Untersuchungen zufolge um einen wesentlichen Bestandteil des Marsstaubs handeln.
Um zu diesen Schlussfolgerungen zu gelangen, analysierte das Forscherteam Daten, die bei mehreren Missionen zum Mars gesammelt wurden, darunter auch Orbitalbeobachtungen des Mars Reconnaissance Orbiter der NASA und der Mars Express- und Trace Gas Orbiter der Europäischen Weltraumorganisation. Dabei wurden auch Oberflächenmessungen von Rovern wie Curiosity, Pathfinder und Opportunity berücksichtigt. Die Ergebnisse dieser Forschung wurden diesen Dienstag in der Zeitschrift Nature Communications veröffentlicht.

Fotografie des Mars, des sogenannten roten Planeten. Foto: Efe
Die Entdeckung ist bedeutsam, weil sie darauf schließen lässt, dass der Mars in der Vergangenheit feuchter und möglicherweise bewohnbar gewesen sein könnte. Im Gegensatz zu Hämatit, das unter wärmeren, trockeneren Bedingungen entsteht, entsteht Ferrihydrit in Gegenwart von kaltem Wasser. Dieser Zusammenhang bietet neue Einblicke in die Umwelt des Mars, in der es möglicherweise flüssiges Wasser gab, ein wesentliches Element für Leben.
Gab es Leben auf dem Mars? Obwohl es noch nicht bestätigt werden kann, ist das Verständnis der Bedingungen, unter denen Ferrihydrit entstand, von entscheidender Bedeutung. „Aus dieser Studie wissen wir, dass die Belege auf die Entstehung von Ferrihydrit hinweisen. Und damit dies passieren konnte, muss es eine Umgebung gegeben haben, in der Sauerstoff aus der Luft oder anderen Quellen und Wasser mit Eisen reagieren konnten“, erklärt Adomas Valantinas, Astronom und Co-Autor der Studie. Diese Bedingungen stehen in dramatischem Kontrast zu der trockenen und kalten Umgebung, die derzeit auf dem Planeten herrscht.
Auch wenn die Forschung noch andauert, liefert diese Studie Beweise dafür, dass auf dem Mars einst günstige Bedingungen für Bewohnbarkeit herrschten. „Diese Forschung ist eine Gelegenheit, neue Türen zu öffnen“, sagt John Mustard, ein weiterer an der Studie beteiligter Forscher. Mit jeder Entdeckung kommen die Wissenschaftler dem Verständnis der Geheimnisse des roten Planeten näher.
Weitere Neuigkeiten in EL TIEMPO *Dieser Inhalt wurde mithilfe künstlicher Intelligenz auf Grundlage von Informationen von O Globo (GDA) neu geschrieben und von einem Journalisten und einem Redakteur überprüft.
eltiempo