Mit „Sentimental Value“ bietet Joachim Trier Renate Reinsve eine neue große Rolle

Vier Jahre nach „Julie (in 12 Kapiteln)“ engagiert der norwegische Regisseur seine Lieblingsschauspielerin erneut für eine bewegende Geschichte über eine Familie, die durch unausgesprochene Wahrheiten zerrüttet wird.
Von Renaud BaronianIm Jahr 2021 erhielt die damals außerhalb Skandinaviens kaum bekannte norwegische Schauspielerin Renate Reinsve bei den Filmfestspielen von Cannes den Preis als beste Schauspielerin für „Julie (in 12 Kapiteln)“ von Joachim Trier. Diesen Mittwoch ist sie wieder in den Kinos zu sehen, in einer ganz anderen Rolle, aber immer noch unter der Regie dieses Filmemachers, in „Valeur Sentimentale“, der im Mai den Grand Prix an der Croisette gewann.
Die Geschichte folgt den beiden Schwestern Nora und Agnès, die nach dem Weggang ihres Vaters Gustav, eines renommierten Filmemachers, von ihrer Mutter aufgezogen wurden. Obwohl sie ihn jahrelang nicht gesehen haben, platzt der Regisseur in ihr Leben und bietet Nora, mittlerweile eine renommierte Theaterschauspielerin, die Chance, in seinem neuen Projekt mitzuspielen. Nora lehnt kategorisch ab und gibt ihm die Schuld für seine Abwesenheit während ihrer Kindheit. Daraufhin engagiert Gustav die junge Amerikanerin Rachel. Die unmittelbare Folge ist, dass bei den beiden Schwestern schmerzhafte Erinnerungen wieder aufleben: Nora verachtet ihren Vater zunehmend, und Agnès versucht, sie zur Vernunft zu bringen, um das fragile Gleichgewicht des Stammes zu retten …
Le Parisien