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Google muss Medienunternehmen für die Anzeige ihrer Inhalte bezahlen

Google muss Medienunternehmen für die Anzeige ihrer Inhalte bezahlen
20min/Michael Scherrer

Bisher konnten Webgiganten wie Google Artikel von Schweizer Medien ohne finanzielle Entschädigung nutzen, um ihre Angebote zu bereichern – sei es durch Auszüge in der Google-Suche oder Zusammenfassungen auf Google News. Doch diese Ära neigt sich laut NZZ dem Ende zu. Der Bundesrat schlägt eine Änderung des Urheberrechtsgesetzes vor, um sicherzustellen, dass Plattformen den Medienhäusern eine faire Entschädigung zahlen.

Konkret ändert sich für Internetnutzer nichts: Inhalte bleiben in den Suchmaschinen sichtbar. Allerdings müssen die Plattformen nun dafür bezahlen. Laut einer von Fehr Advice in Auftrag gegebenen Studie wird Google Schweizer Medien voraussichtlich jährlich mindestens 154 Millionen Franken für die Nutzung ihrer Inhalte zahlen.

Die Verteilung dieser Gelder unterliegt nicht dem Willen der Internetgiganten. Eine Verwertungsgesellschaft wie Pro Litteris wird für die Umverteilung der Gelder zuständig sein. Ziel ist es, zu verhindern, dass nur große Pressegruppen profitieren, und sicherzustellen, dass auch kleine regionale Verleger und Journalisten selbst entschädigt werden.

Um zu vermeiden, dass Medien bevorzugt werden, die lediglich die meisten Klicks generieren, wird die Vergütung nicht an den generierten Traffic, sondern an die geleistete journalistische Arbeit gekoppelt. Medien, die in Bergregionen oder Randgebieten berichten, wo der Zugang zu Informationen schwieriger ist, sollten daher besondere Unterstützung erhalten.

Anders als die Europäische Union, die ein Verbotsrecht vorsieht (Verlage können Google die Nutzung ihrer Artikel verweigern), verfolgt die Schweiz einen flexibleren Ansatz: Der Zugang bleibt kostenlos, muss aber bezahlt werden. Laut Bundesrat ist dies eine Möglichkeit, die andernorts beobachteten Spannungen zu vermeiden. Google hat bereits gedroht, bestimmte Inhalte in mehreren europäischen Ländern zu sperren oder sogar Auszüge aus Artikeln vorübergehend zu entfernen, um die Auswirkungen auf die Nutzung seiner Dienste zu testen. Diese Maßnahmen wurden weithin als Machtdemonstration wahrgenommen.

20 Minutes

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