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Referendumsreform: Die hitzige Debatte zwischen Forza Italia und der 5-Sterne-Bewegung im Senat

Referendumsreform: Die hitzige Debatte zwischen Forza Italia und der 5-Sterne-Bewegung im Senat

Das politische Klima in Italien heizt sich auf. Zwei Gesetzesentwürfe – einer von Forza Italia und einer von der Fünf-Sterne-Bewegung – stehen dem Senat zur Reform von Artikel 75 der Verfassung über Referenden bevor. Hinzu kommt ein dritter Gesetzentwurf, der von Noi Moderati in die Kammer eingebracht wurde. Die Unterschiede zwischen diesen Initiativen sind deutlich und spiegeln die Spannungen in einem Land wider, das auf der Suche nach einem neuen demokratischen Gleichgewicht ist.

Vergleichsvorschläge

Der Vorschlag von Forza Italia, unterzeichnet von Senator Maurizio Gasparri und dem Abgeordneten Adriano Paroli, zielt darauf ab, die für ein Referendum erforderliche Zahl von Unterschriften von 500.000 auf 1.000.000 zu verdoppeln. Darüber hinaus würde die Zustimmung von zehn statt fünf Regionalräten erforderlich sein. Diese Maßnahme würde nach Ansicht der Befürworter dazu dienen, die „exzessive“ Anzahl von Referendumsfragen zu begrenzen, die von der Bevölkerung als wenig glaubwürdig angesehen werden.

Parallel dazu entspricht der Vorschlag von Noi Moderati der Absicht von Forza Italia und behält die Zahl von zehn Regionalräten bei, erfordert aber ebenfalls zwei Prozent der Wahlberechtigten, also etwa eine Million Wähler. Alessandra Maiorino von der M5 schlägt hingegen vor, das Quorum für Abrogativreferenden von einer Mehrheit auf ein Drittel der Wahlberechtigten zu reduzieren. Ein Versuch, den Referendumsprozess zugänglicher und weniger elitär zu gestalten.

Die Argumente im Spiel

Gasparri nahm kein Blatt vor den Mund: „Das negative Ergebnis der Konsultationen vom 8. und 9. Juni hat die Abneigung der Bevölkerung gegenüber Referenden deutlich gemacht.“ Sein Vorschlag präsentiert sich als Versuch, einem Instrument, das seiner Meinung nach seinen ursprünglichen Wert verloren hat, Glaubwürdigkeit und Substanz zurückzugeben. Er glaubt, dass eine geringere Anzahl, dafür aber aussagekräftigerer Fragen das Interesse der Wähler wiederbeleben kann.

Maiorino hält dagegen, dass das derzeitige Quorum unerreichbar sei. Die niedrige Wahlbeteiligung sei kein Problem der Leistung, sondern der Beteiligung. „Wir können die Forderungen von Millionen Bürgern, die darum bitten, gehört zu werden, nicht ignorieren“, sagt er. Ein Standpunkt, der bei vielen Wählern Zustimmung findet, wie die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage zeigen: 60 % der Befragten sprachen sich für eine Senkung des Quorums aus.

Reaktionen und Zukunftsaussichten

Die Kontroverse ließ nicht lange auf sich warten. Gasparri bezeichnete den Jubel der Kritiker, als das Quorum nicht erreicht wurde, als „bedauerlich“, während Reformminister Calderoli seine Zweifel an der Verwendung elektronischer Unterschriften für Volksbefragungen äußerte. Calderolis Position ist klar: „Die digitale Unterschriftensammlung? Schaffen wir sie ab. Die Demokratie steht auf dem Spiel.“

Daraufhin kündigte der Sekretär von Più Europa, Riccardo Magi, an, einen Vorschlag vorlegen zu wollen, der sich nicht nur mit dem Quorum, sondern auch mit den Kriterien für die Zulässigkeit von Fragen durch das Verfassungsgericht befasst. In der Öffentlichkeit hat das Komitee „Basta Quorum!“ innerhalb von 24 Stunden bereits 50.000 Unterschriften für die Abschaffung des Quorums gesammelt – ein Zeichen wachsender Unzufriedenheit.

Die Debatte ist hitzig, die Positionen gehen weit auseinander. Wie sieht die Zukunft der Referenden in Italien aus? Werden die Reformen den Forderungen der Bürger nach Beteiligung gerecht werden? Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, um das Schicksal dieses Instruments der direkten Demokratie zu bestimmen.

Notizie.it

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