Stadtplanung in Mailand: Staatsanwälte legen Schriftsätze zur Befragung vor. Baugenehmigungen auf dem Prüfstand.

Die Staatsanwälte, die die Ermittlungen zur Stadtplanung in Mailand leiten, haben heute ergänzende Schriftsätze für die morgigen Anhörungen eingereicht. Die Ermittlungen betreffen 74 Verdächtige, darunter Bürgermeister Beppe Sala und Stadtrat Giancarlo Tancredi. Es geht um ein mutmaßliches System von Bauverstößen und Korruption. Wolkenkratzer wie die Pirellino Towers und die Park Towers wurden unter Umgehung städtebaulicher Vorschriften errichtet und förderten so Immobilienspekulationen.
Gestern verteidigte Sala seine Amtszeit im Stadtrat und erklärte, er habe „eine saubere Hand“ und wolle trotz der Ermittlungen im Amt bleiben; der Stadtplanungsrat Tancredi trat zurück.
Die Ermittlungen, die auch einen mutmaßlichen „Korruptionspakt“ im Zusammenhang mit San Siro zwischen dem Präsidenten der Landschaftskommission Giuseppe Marinoni und dem Architekten Federico Pella aufdecken, haben 150 Baustellen praktisch lahmgelegt und 1.600 Familien in der Schwebe gelassen. Die Analyse verdächtiger Chats und Überweisungen ist im Gange. Die Vernehmung der Hauptverdächtigen steht unmittelbar bevor.
Heute erklärte Sala, dass bis September Entscheidungen über das Stadion getroffen werden müssten, um zu entscheiden, ob es an Milan und Inter verkauft werden könne.
Rai News 24