Luxusuhrenmarkt in der Krise? Schweiz veröffentlicht neueste Verkaufszahlen

Eine Schweizer Uhr als Luxusaccessoire oder doch als Konjunkturbarometer? Ihre Zeiger zeigten im Mai deutlich, dass auch Luxusgüter nicht vor globalen Turbulenzen gefeit sind.
Nach dem Rekord-April 2025 brachte der Mai einen Dämpfer – zumindest für die Schweizer Uhrenindustrie . Laut den neuesten Daten des Verbands der Schweizerischen Uhrenindustrie (FHS) sanken die Exporte von Luxusuhren im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9,5 Prozent und erreichten einen Wert von 2,1 Milliarden Schweizer Franken. Natürlich handelt es sich dabei um einen globalen Trend.
Vor Ort litt insbesondere der US-Markt – der für die Schweizer Produzenten wichtigste –, wo die Exporte um ein Viertel zurückgingen.

Allein die Ankündigung Donald Trumps – 31-prozentige Zölle auf Schweizer Importe – löste einen Kaufrausch unter den amerikanischen Händlern aus. Vor der Senkung der Zölle auf 10 Prozent waren die Exporte in die USA im April um 149 Prozent gestiegen . Doch im Mai verlangsamte sich der Markt. Ein solcher Dominoeffekt ist im Luxusgütermarkt selten.

China , einst der Motor des Luxus, kämpft weiterhin mit Konjunkturabschwung und Immobilienkrise. Die Folge? Ein Rückgang der Bestellungen für Schweizer Schmuck in Asien. Auch andere Schlüsselregionen – Japan, Großbritannien und Frankreich – verzeichneten Rückgänge.
Schweizer Uhren unter DruckZwar ist der Gesamtexport Schweizer Uhren seit Jahresbeginn leicht gestiegen – um 1,1 Prozent – doch macht der Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie keinen Hehl daraus, dass dieser Wert nicht die tatsächliche Marktlage widerspiegelt.
Marken wie Rolex , Tudor , Omega und Audemars Piguet setzen seit Jahren konsequent auf Qualität statt Quantität. Sie produzieren weniger günstige Modelle und konzentrieren sich stattdessen auf teurere. Nach Schätzungen der Analysten Morgan Stanley und LuxeConsult hat sich das Gesamtvolumen der Schweizer Uhrenindustrie seit 2011 fast halbiert. Eine bewusste Strategie, die sich bislang auszahlt. Doch wie Daten vom Mai zeigen, verzeichnen selbst Uhren über 3000 Franken bereits Rückgänge.
Die Welt der Uhren mag mit der Präzision eines Schweizer Uhrwerks funktionieren – doch heute bewegen sich die Zeiger der Branche im Rhythmus globaler Unsicherheit. Was wird als Nächstes passieren? Nur die Zeit wird es zeigen …
well.pl