Bahrain gewinnt Goldenen Löwen bei der Architektur-Biennale in Venedig

© Stefano Mazzola/Getty Images

Der Pavillon, erklärte er, biete einen praktikablen Vorschlag für extreme Hitzebedingungen. „Architektur muss sich den doppelten Herausforderungen der Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit stellen“, zitiert die Jury die Macher.
Der Goldene Löwe für den besten Pavillon der heute begonnenen Biennale belohnt laut Jury eine „geniale Lösung“, die im öffentlichen Raum und an Orten eingesetzt werden kann, an denen Menschen unter extremer Hitze im Freien leben und arbeiten müssen. Der Pavillon verwendet traditionelle Kühlmethoden.
Eine besondere Erwähnung fand auch die nationale Beteiligung des Heiligen Stuhls mit dem Pavillon „Opera Aperta“, einem Raum für Austausch, Verhandlung und Restaurierung. Das Projekt soll eine entweihte Kirche wiederbeleben und einen Raum für kulturellen Austausch schaffen.
Und laut der Preisverleihungsliste der 19. Internationalen Architekturausstellung, deren Verleihung heute in Venedig stattfand, erhielt auch die Teilnahme Großbritanniens, die aus einem Dialog mit Kenia hervorgegangen ist, eine besondere Erwähnung.
Der Pavillon offenbart Architektur als eine Architektur, die durch Ausbeutung geprägt ist, die Ungleichheit und Umweltzerstörung hervorbringt. Die Jury hebt Versuche hervor, sich eine neue Beziehung zwischen Architektur und Geologie vorzustellen.
Die Jury, bestehend aus Hans Ulrich Obrist (Vorsitzender, Schweiz); Paola Antonelli (Italien); und Mpho Matsipa (Südafrika) verlieh den Goldenen Löwen für die beste Teilnahme außerdem dem Kollektiv Diller Scofidio + Renfro, einem 1981 gegründeten Designstudio, das sich neben Architektur auch mit Städteplanung, Installationskunst, Multimedia-Performance, digitalen Medien und Druck beschäftigt. Es besteht aus mehr als 100 Fachleuten.
Auf der Biennale präsentiert er das Projekt „Canal Café“, eine Installation, die das Publikum einlädt, Kaffee zu trinken, der mit gereinigtem Wasser aus der Lagune von Venedig zubereitet wurde.
Der Silberne Löwe wurde dem zuvor ausgezeichneten Projekt „Calculating Empires“ von Kate Crawford (amerikanische Akademikerin mit Spezialgebiet künstliche Intelligenz und Künstlerin) und Vladan Joler (serbischer Akademiker und Forscher) verliehen, das die Entwicklung von Technologie und Macht im Laufe der Jahrhunderte kritisch darstellt und dabei Forschung und Design, Wissenschaft und Kunst miteinander verbindet.
Die Jury vergab in dieser Kategorie außerdem zwei besondere Erwähnungen: eine für den alternativen Städtebau des nigerianischen Architekten Tosin Oshinowo („Die selbstorganisierten Märkte von Lagos“) und eine weitere für das Projekt „Elephant Chapel“, da es beispielhaft zeigt, wie man mit biologischem Material eine dauerhafte Ziegelstruktur baut.
Die Jury begründete dies damit, dass das in Bangkok ansässige Architekturbüro Boonsem Premthada Elefantendung verwende, um den Materialeinsatz zu minimieren.
Die amerikanische Philosophin Donna Haraway und der italienische Architekt und Designer Italo Rota (2. Oktober 1953 – 6. April 2024) wurden mit dem Goldenen Löwen für ihr Lebenswerk bzw. dem Sonderpreis Goldener Löwe für ihr Lebenswerk in Memoriam ausgezeichnet.
Die 19. Internationale Architekturausstellung läuft bis zum 23. November und wird vom Architekten und Ingenieur Carlo Ratti kuratiert.
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