Wirtschaft und Steuern dominieren die portugiesischen Gespräche über die Parlamentswahlen

Eine Studie des LLYC über die gesellschaftliche Diskussion in Portugal in den zwei Monaten vor den vorgezogenen Wahlen ergab, dass Themen im Zusammenhang mit Korruption und ethischen Konflikten nicht zu den Hauptsorgen der Portugiesen zählen.
Das Thema Wirtschaft und Steuern bestimmt die Diskussion, gefolgt vom Thema Gesundheit.
Die Analyse, die mehr als 184.000 Tweets und Nachrichten von mehr als 19.000 Profilen umfasste, zeigt, dass Wirtschaft und Steuern 23,8 % der Gespräche ausmachen, wobei das größte Interesse bei IRS-Rückerstattungen und Änderungen am IRC liegt.
Das Thema Gesundheit rückte auf den zweiten Platz vor und wurde mit 11,7 % der Nennungen erwähnt. Dabei wurden Themen wie die Schließung von Notaufnahmen in NHS-Krankenhäusern und der Mangel an medizinischem Fachpersonal hervorgehoben.
Die Debatten zwischen den Kandidaten hatten in den sozialen Medien nicht denselben Einfluss wie in früheren Wahlkämpfen. Das Thema „Politische Debatten und Ereignisse“ nahm 10,8 % der Gespräche ein, die Diskussion war jedoch eher zerstreut. Obwohl es während bestimmter Debatten zu Spitzen kam, blieb die Konversation über den gesamten Zeitraum hinweg stabil.
Im Vergleich zu früheren Wahlen zeigte die Analyse eine Neuordnung der Prioritäten in der öffentlichen Debatte. Themen wie Justiz, Landesverteidigung und Migration gewannen an Bedeutung, während das Thema Wohnen, obwohl es ein wiederkehrendes Thema im Wahlkampf ist, in den Online-Diskussionen nur den neunten Platz einnimmt.
Korruption und ethische Konflikte, die im vergangenen Jahr zu den meistdiskutierten Themen gehörten, fielen mit nur noch 4 % der Nennungen auf den 11. Platz zurück, was auf eine Abnahme ihrer zentralen Bedeutung für die Sorgen der Bürger hinweist.
Im Gegensatz dazu erscheint das Thema Gerechtigkeit, das zuvor weniger diskutiert wurde, nun auf dem siebten Platz, getrieben von Fragen im Zusammenhang mit dem Gefängnissystem.
Die Studie, die soziale Gespräche in 18 interessanten Gebieten analysiert, wurde zwischen dem 14. März und dem 9. Mai 2025 durchgeführt. Dabei kamen digitale Tools und Datenanalysetechniken zum Einsatz, um die Sorgen der Bürger besser zu verstehen.
Darüber hinaus ergab die Analyse, dass rechte Parteien im Vergleich zu linken Parteien eine größere Präsenz und Interaktion in den sozialen Medien aufweisen. Die durchschnittliche Anzahl der Interaktionen liegt bei rechten Parteien bei 1.210, bei linken dagegen bei 403. Selbst wenn man Chega außer Acht lässt, übertreffen die Interaktionen der rechten Parteien immer noch jene der linken.
jornaleconomico