WHO: So schützen Sie Ihre Gesundheit bei Sommerhitze

Der WHO-Regionaldirektor für Europa hat die Klimakrise und extreme Wetterlagen bereits 2023 als Gesundheitsnotstand bezeichnet. Im vergangenen Jahr veröffentlichte der UN-Generalsekretär einen Aufruf zum Handeln angesichts extremer Hitzewellen . Darin geht es um die Notwendigkeit robuster Strategien zum Schutz gefährdeter Bevölkerungsgruppen.
Wer ist gefährdet?Der menschliche Körper verfügt über eine erstaunliche Fähigkeit zur Thermoregulation und hält eine Körpertemperatur von etwa 37 Grad Celsius aufrecht. Steigt die Außentemperatur, kühlt der Körper durch Schwitzen und Verdunstung von Feuchtigkeit ab. Bei längerer Hitzeeinwirkung kann dieses System jedoch versagen, was zu schlechter Gesundheit, vermindertem psychischen Wohlbefinden und letztendlich zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen kann.
Obwohl Hitze jeden treffen kann, sind ihre Auswirkungen je nach Bevölkerungsgruppe unterschiedlich. Ältere Menschen vertragen Hitze schlechter, da ihre Fähigkeit zur Wärmeregulierung eingeschränkt ist. Säuglinge und Kleinkinder haben eine unterentwickelte Fähigkeit zur Wärmeregulierung. Auch im Freien tätige Personen, beispielsweise in der Landwirtschaft, im Baugewerbe und bei Rettungsdiensten (einschließlich Feuerwehrleuten), sind Hitze als Berufsrisiko ausgesetzt.
Darüber hinaus verschlimmert Hitze chronische Krankheiten. Menschen mit Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen, Diabetes sowie die Einnahme bestimmter Medikamente sind besonders gefährdet. Auch Schwangere sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt – Hitze kann zu Frühgeburten und niedrigem Geburtsgewicht führen.
So schützen Sie sich: #KeepYourHeadCoolAls Reaktion auf diese Bedrohung bietet die Kampagne #KeepCool des WHO-Regionalbüros für Europa einfache und praktische Ratschläge zum Schutz bei Hitze. Die gesundheitlichen Auswirkungen von Hitze lassen sich durch gute Gesundheitspraktiken und erschwingliche Maßnahmen weitgehend verhindern:
• Hitze vermeiden. Vermeiden Sie es, während der heißesten Tageszeit ins Freie zu gehen oder körperlich zu arbeiten. Nutzen Sie bei Risiko Gelegenheiten wie die Einkaufszeiten morgens und abends. Bleiben Sie im Schatten und lassen Sie Kinder und Tiere nicht in geparkten Autos zurück. Verbringen Sie nach Möglichkeit 2-3 Stunden in einem kühlen Raum.
• Kühlen Sie Ihr Zuhause. Nutzen Sie die kühle Nachtluft zum Lüften. Schließen Sie tagsüber Jalousien oder Rollläden und schalten Sie Elektrogeräte aus, um die Wärme im Haus zu reduzieren.
• Kühlen Sie Ihren Körper und trinken Sie ausreichend. Tragen Sie leichte, lockere Kleidung, leichte Bettwäsche, duschen oder baden Sie kühl und trinken Sie regelmäßig Wasser. Vermeiden Sie zuckerhaltige, alkoholische und koffeinhaltige Getränke.
• Bleiben Sie in Kontakt. Bleiben Sie mit Familie, Freunden und Nachbarn in Kontakt, insbesondere wenn diese allein leben. Gefährdete Menschen benötigen an heißen Tagen möglicherweise Hilfe. Wenn Sie jemanden kennen, der gefährdet ist, helfen Sie ihm, Informationen und Unterstützung zu erhalten.
Aktionspläne gegen HitzeÜber einzelne Maßnahmen hinaus ist ein systemischer Ansatz erforderlich. Die WHO empfiehlt Ländern, Regionen und Städten, hitzebezogene Aktionspläne zu entwickeln und umzusetzen, um Gesundheitsrisiken vorzubeugen und zu reduzieren.
Solche Pläne bündeln verschiedene Sektoren, um hitzebedingte Gefahren besser bewältigen zu können. Sie definieren die Zuständigkeiten verschiedener Dienste, integrieren Frühwarnsysteme, identifizieren gefährdete Gruppen und schaffen Kommunikations- und Reaktionsmechanismen. Das WHO-Regionalbüro für Europa aktualisiert derzeit die Leitlinien zur Entwicklung solcher Pläne, um die Mitgliedstaaten zu unterstützen.
Sommerhitzewellen sind nicht mehr nur ein saisonales Phänomen – sie stellen ein erhebliches Gesundheitsproblem dar, das durch den Klimawandel noch verschärft wird. Im Rahmen der Kampagne #KeepYourHeadInTheCold erinnert uns das WHO-Regionalbüro für Europa daran, dass angesichts der globalen Erwärmung nur aktives individuelles und kollektives Handeln die Gesundheit schützen kann. Indem wir die Risiken verstehen, unser Verhalten ändern und füreinander sorgen, können wir gesund bleiben und den Sommer zu einer Zeit der Freude und nicht der Gefahr machen.
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