Ich trug eine Woche lang einen Pyjama zur Arbeit – und niemand hat es bemerkt.

Ich sag's mal so: Dieses Jahr war für mich einfach nur grottenschlecht. Ein absoluter Reinfall. Ich will nur noch, dass es endlich vorbei ist. Mittlerweile zehrt der tägliche Arbeitsstress an mir, und ich habe morgens kaum noch die Energie, mich anzuziehen – was soll's, wenn ich es einfach... lasse?

Es stimmt: Pure Verzweiflung hat mich an diesen Punkt gebracht. Ich konnte es einfach nicht mehr ertragen, auch nur einen Tag lang Hosen zu tragen, die einschneiden, oder einen Rock, der hochrutscht. Schluss damit! Das lasse ich nicht mehr zu. Um es mal so auszudrücken: Ich habe einfach keine Lust mehr darauf; ich muss mich wohlfühlen. Also beschloss ich, ein kleines Experiment zu wagen. Könnte ich im Büro wirklich so gemütliche Sachen tragen wie im Pyjama ? Und gibt es genug modische und hochwertige Alternativen für eine ganze Woche? Liebe Leserin, lieber Leser, ich denke, Sie werden von den Ergebnissen begeistert sein – ich war es jedenfalls.

Tag 1

Die dehnbaren Schlaghosen von Banana Republic sind ein Must-have für jede berufstätige Frau. Ich trage sie sogar gerade, während ich das hier schreibe. Sie fühlen sich an wie Leggings. Und das weiße Baby-T-Shirt, das ich hier trage, ist tatsächlich Teil eines Pyjama-Sets von Marshalls. Es ist aber so perfekt, dass es es aus meiner Pyjama-Schublade in meine Schublade mit den richtigen Oberteilen geschafft hat. Ich würde zwar nicht in einem Wildlederblazer schlafen, aber er ist weich genug dafür. Abgerundet habe ich den Look mit den Steve Madden Heels, die alle für Alaïa halten (ich korrigiere sie nicht), und einem Haarband.

Tag 2

Als ich mit der Recherche für diese Reportage begann, war Hill House Home die erste Marke, die mir in den Sinn kam. Ihre berühmten, gesmokten Kleider werden tatsächlich „Nap Dresses“ genannt. Obwohl ich mich nicht für eines der typischen Modelle entschied, war dieses elegante, kleine Schwarze aus Jersey genauso bequem.

Ich habe in meinem Hill-House-Kleid ein Nickerchen gemacht – zu Forschungszwecken.

Um meine Behauptung zu beweisen, habe ich sogar versucht, darin ein Nickerchen zu machen. Die Mission war erfolgreich.

Tag 3

Ich bin in der Jeggings-Ära aufgewachsen; ich erinnere mich nur allzu gut daran. Als letztes Jahr Jeans-Jogginghosen in Mode kamen, hatte ich Flashbacks – und zwar keine schönen. Aber im Interesse der Wissenschaft und des Journalismus wusste ich, dass sie Teil dieser Geschichte sein mussten.

Mann, oh Mann, die haben mich eines Besseren belehrt! Ich habe mich für das Modell mit Kordelzug von Rag & Bone entschieden, weil ich dachte, der Zug würde den fehlenden Knopf und Reißverschluss kaschieren. Und ich hatte Recht! Meine Kollegen haben sie komplett verwechselt und dachten, es wären echte Jeans. Einer hat mich sogar gefragt, wo ich sie herhabe. Wenn man bei einer Modezeitschrift arbeitet, ist das das größte Kompliment überhaupt. Ich bin total begeistert, dass sie so gut sind. Perfekt für Reisen! Und ja, sie sind genauso bequem wie eine richtige Jogginghose.

Tag 4

Gigi Hadids Kaschmirmarke Guest In Residence hat mich mit ihren Designs schon immer beeindruckt. Als ich diesen Strickanzug im letzten Frühjahr bei einer Pressevorführung sah, war ich hin und weg. Ein Anzug, der sich anfühlt wie der Lieblingskaschmirpullover? Her damit! Zugegeben, er ist weitaus luxuriöser als alles, was ich zum Schlafen trage, aber genau das macht ihn zur perfekten Arbeitskleidung.

Tag 5

Wenn es einen Tag gegeben hätte, an dem jemand bemerkt hätte, dass ich im Schlafanzug unterwegs bin, dann wäre es dieser gewesen. Aber die Comme Si Boxershorts sind so beliebt, dass das Outfit eher trendy als lässig wirkte. Das passende Oberteil ist auch ein echtes Schmuckstück, aber zusammen sahen die beiden (zumindest an mir) definitiv zu sehr nach Schlafanzug aus. Und im Hochsommer könnte ich bestimmt auch mit einer Shorts der Marke gut aussehen. Und dieses mit Fleece gefütterte Rugby-Shirt ist so warm und bequem, dass ich nach der Arbeit sogar darin geschlafen habe.

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