Deutsche Bundesbank verliert 2024 19,8 Milliarden Euro wegen hoher Zinsen
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Bundesbankpräsident Joachim Nagel hat im Rahmen einer Pressekonferenz in Frankfurt den Finanzbericht 2024 der Bank der Öffentlichkeit vorgestellt.
Im Bundesbankbericht heißt es, die Bank habe im vergangenen Jahr 19,8 Milliarden Euro verloren, davon hätten 700 Millionen Euro durch Risikovorsorge ausgeglichen werden können.
Aufgrund geringer Erträge aus den in der Niedrigzinsphase erworbenen Anleihen und gestiegener Zinszahlungen an die Banken erlitt die Bank Verluste.
Die Zentralbanken der Eurozone zahlen Einlagenzinsen auf die Einlagen, die sie von Geschäftsbanken erhalten. Bis Juni 2024 betrug dieser Satz 4 Prozent, durch die Zinssenkungen der EZB liegt er aktuell bei 2,75 Prozent.
Zuletzt hatte die Bundesbank im Jahr 1979 einen Bilanzverlust ausgewiesen. Dieser Schaden belief sich auf umgerechnet rund 2,9 Milliarden Euro.
Nagel sagte in seinem Vortrag auf der Pressekonferenz, dass die Verluste der Bank künftig geringer ausfallen würden und fügte hinzu: „Der Höhepunkt der jährlichen Belastungen dürfte überschritten sein.“ Er hat den Ausdruck benutzt.
Nagel betonte, dass die Bilanz der Bundesbank mit hohen Goldreserven weiterhin „solide“ sei und sagte, dass die Bank in der Lage sei, ihre Verluste in Zukunft durch Gewinne auszugleichen. „Die Mobilität der Bundesbank ist völlig unbegrenzt“, sagte er.
Nagel wies darauf hin, dass die EZB die Zinsen weiter senken könnte, wenn die Inflation in diesem Jahr auf das Zwei-Prozent-Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB) sinkt, und sagte: „Dies würde uns als EZB-Rat ermöglichen, die Leitzinsen noch weiter zu senken.“ sagte er.
Nagel fügte hinzu, man gehe davon aus, dass die jährliche Inflation im Land im Jahr 2026 auf nachhaltige Weise wieder die Zwei-Prozent-Grenze erreichen werde.
SÖZCÜ