Eine neue Karte der Milchstraße wurde veröffentlicht.

Forscher des International Centre for Radio Astronomy Research (ICRAR) in Australien haben eine beeindruckende Farbradiokarte erstellt, die die planare Struktur der Milchstraße von der Südhalbkugel aus zeigt. Das Bild basiert auf Radiowellen statt auf sichtbarem Licht und macht so Strukturen sichtbar, die dem bloßen Auge verborgen bleiben. Professorin Natasha Hurley-Walker von der Curtin University, die das Projekt leitete, erklärte, dass durch die Farbgebung von Signalen unterschiedlicher Frequenzen komplexe Prozesse innerhalb der Galaxie erkennbar wurden.
„Wir haben niedrige Frequenzen rot und hohe Frequenzen blau markiert. Diese Farbunterschiede ermöglichen es uns, Regionen der Sternentstehung, des Sternentods und der Sternentstehungsumwandlung deutlicher zu unterscheiden“, erklärte Walker.
UNGESEHENE DETAILSLaut einer in der Fachzeitschrift „Publications of the Astronomical Society of Australia“ veröffentlichten Studie kartierte die astronomische Durchmusterung GLEAM-X die galaktische Ebene der Milchstraße – jene Region mit der höchsten Dichte an Sternen und Gas – in beispielloser Detailgenauigkeit. Das Team identifizierte rund 98.000 Radioquellen, darunter helle Gaswolken um Sternentstehungsgebiete (H-II-Regionen), planetarische Nebel und ferne Galaxien.
Silvia Mantovanini, eine Doktorandin, die an dem Projekt beteiligt war, erstellte das Bild durch die Kombination von 40.000 Stunden Daten des Murchison Widefield Array-Teleskops in Westaustralien. Das Teleskop, ausgestattet mit mehr als 4.000 spinnenartigen Antennen, arbeitet in einer Region, die frei von menschengemachten Funkstörungen ist.
ZEHN MAL EMPFINDLICHERDas neue Bild ist doppelt so scharf, zehnmal empfindlicher und deckt die doppelte Fläche der vorherigen Version ab, wodurch Astronomen viel schwächere und weiter entfernte Strukturen untersuchen können.
ntv




