Angst vor KI-Folgen: Jeder Dritte befürchtet Jobverlust

Berlin. Rund jeder dritte Bundesbürger hat die Sorge, seinen Arbeitsplatz durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) zu verlieren. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov zeigten sich 34 Prozent der Deutschen diesbezüglich besorgt, 62 Prozent treibt eine solche Sorge nicht um, fünf Prozent trauten sich dabei keine Einschätzung zu. An der repräsentativen Umfrage im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur nahmen Mitte August insgesamt 2175 Wahlberechtigte teil.
Große Unterschiede zwischen den Anhängern der verschiedenen im Bundestag vertretenen Parteien förderte die Befragung nicht zutage. Wer bei der zurückliegenden Bundestagswahl AfD, BSW oder Linke gewählt hat, zeigt sich tendenziell etwas besorgter über einen möglichen KI-bedingten Verlust des eigenen Jobs als andere. Wählerinnen und Wähler der Grünen und der FDP äußern diese Sorge etwas seltener als der Durchschnitt. Bundesweit befürchten Deutsche, die in Städten wohnen, sowie Menschen mit niedrigem Bildungsstand eher, ihre Arbeit könnte künftig ganz oder teilweise von einer KI erledigt werden.

Der vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) entwickelte Ernteroboter SHIVAA fährt nach dem Ende der Erntesaison über das Feld des Erdbeerhofs.
Quelle: Jens Büttner/dpa
Laut einer im Juni veröffentlichten Untersuchung des Ifo-Instituts gehen rund 27 Prozent der Unternehmen in Deutschland davon aus, dass KI in den kommenden fünf Jahren zum Abbau von Stellen führen wird. Etwa fünf Prozent der Unternehmen rechnen hingegen demnach mit zusätzlichen Jobs durch KI, zwei Drittel erwarten keine Veränderung.
Seitdem das US-Unternehmen OpenAI im November 2022 mit ChatGPT sein erstes dialogfähiges Sprachmodell veröffentlicht hat, macht die Entwicklung von KI-Modellen enorme Fortschritte. Verbesserte Fähigkeiten gab es bei den seither vorgestellten KI-Modellen verschiedener Unternehmen und Entwickler unter anderem betreffend Logik, Effizienz, Skalierbarkeit sowie die gleichzeitige Verarbeitung von Text, Bildern, Audio, Video und anderen Formaten. Vor allem in Europa stehen inzwischen auch Fragen von Sicherheit und Datenschutz im Vordergrund.
RND/dpa
rnd