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Rekorde auf dem Goldmarkt: 95 Prozent der Zentralbanken erwarten steigende Goldreserven

Rekorde auf dem Goldmarkt: 95 Prozent der Zentralbanken erwarten steigende Goldreserven

Die Goldeuphorie in der Zentralbankwelt erreicht neue Höchststände. Laut dem aktuellen Central Bank Gold Reserves Survey des World Gold Council erwarten 95 Prozent der befragten Notenbanken, dass die globalen Goldreserven in den nächsten zwölf Monaten weiter steigen werden. Das ist ein deutlicher Anstieg gegenüber 81 Prozent im Vorjahr.

An der achten Ausgabe der Umfrage nahmen zwischen Februar und Mai 2025 insgesamt 73 Zentralbanken teil – laut World Gold Council die höchste Beteiligung seit Beginn der Erhebung vor acht Jahren. Die Rekordbeteiligung unterstreicht das wachsende Interesse der Notenbanken am Edelmetall.

Besonders bemerkenswert: Ein Rekordwert von 43 Prozent der Befragten glaubt, dass ihre eigenen Goldreserven im gleichen Zeitraum zunehmen werden. Kein einziger Teilnehmer erwartet einen Rückgang der eigenen Bestände. Dabei zeigt sich eine deutliche Diskrepanz zwischen Schwellenländern und Industriestaaten – die Notenbanken der Emerging Markets sind deutlich kauffreudiger.

Mehr als 1.000 Tonnen pro Zentralbank

Die optimistischen Erwartungen basieren auf einer beeindruckenden Entwicklung: Zentralbanken haben in den vergangenen drei Jahren jeweils mehr als 1.000 Tonnen Gold akkumuliert. Das ist ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Durchschnitt von 400 bis 500 Tonnen im vorherigen Jahrzehnt.

Langfristig sehen 76 Prozent der Befragten Gold in fünf Jahren als höheren Anteil an den Gesamtreserven – ein Anstieg von 69 Prozent im Vorjahr. Parallel dazu erwarten 73 Prozent, dass die US-Dollar-Bestände in den globalen Reserven moderat oder signifikant sinken werden.

Krisenversicherung und -währung gefragt

Die Hauptgründe für die Goldakkumulation sind eindeutig: 85 Prozent der Befragten nennen die Performance von Gold in Krisenzeiten als wichtigsten Faktor. 81 Prozent schätzen die Portfolio-Diversifikation, 80 Prozent die Funktion als Wertaufbewahrungsmittel.

Inflationsabsicherung und geopolitische Absicherung sind weitere wichtige Treiber. Dabei zeigen sich erneut Unterschiede zwischen den Regionen: Notenbanken aus Schwellenländern legen besonderen Wert auf Gold als Krisenperformance-Asset (87 Prozent) und als geopolitischen Diversifikator (78 Prozent).

Starker Wandel: Heimische Lagerung bevorzugt

Operativ verändert sich das Goldmanagement der Zentralbanken deutlich. 75 Prozent verwalten Gold mittlerweile getrennt von anderen Reserveaktiva – ein Anstieg von 67 Prozent im Vorjahr. Der Hauptgrund: Gold wird zunehmend als strategischer Vermögenswert betrachtet.

Ein Rekordwert von 44 Prozent der Zentralbanken verwaltet die Goldreserven aktiv. Die Hauptmotive sind Ertragssteigerung (85 Prozent) und zunehmend Risikomanagement (22 Prozent), das das taktische Trading als zweithäufigsten Grund überholt hat.

Bei der Verwahrung bleibt die Bank of England mit 64 Prozent der bevorzugte Standort. Auffällig ist jedoch der signifikante Anstieg der inländischen Lagerung auf 59 Prozent gegenüber 41 Prozent im Vorjahr – ein Zeichen für das wachsende Bedürfnis nach direkter Kontrolle über die strategischen Reserven.

Zinssätze spielen wichtige Rolle für Goldreserven

Als relevanteste Themen für das Reservemanagement nennen 93 Prozent der Befragten Zinssätze, gefolgt von Inflationsbedenken (81 Prozent) und geopolitischer Instabilität (77 Prozent). Auch potenzielle Handelskonflikte und Zölle beschäftigen 59 Prozent der Notenbanken.

Die Umfrageergebnisse zeigen, dass Gold seine Position als strategisches Reservegut weiter festigt. In einem zunehmend volatilen und unvorhersehbaren Umfeld setzen Zentralbanken verstärkt auf das Edelmetall als Sicherheit, Liquidität und Rentabilität versprechende Alternative zum Dollar-dominierten System.

private-banking-magazin

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