Le Cailar in der Petite Camargue, ein Zufluchtsort für Künstler und Exzentriker

data-modal-image-caption=Die Votivfeste von Cailar. data-modal-image-credit=Gaëlle HENKENS / Divergence>
Jeden Tag besucht Le Figaro ein charmantes Dorf, das Berühmtheiten in seinen Bann gezogen hat. Dieses 2.500-Seelen-Dorf, in dem der Stier König ist, pflegt eine fröhliche und verrückte Atmosphäre, die Künstler, Schriftsteller und Exzentriker aller Art anzieht.
Siebzehn ist kein Alter zum Sterben. Doch an der Schwelle zur Volljährigkeit beschloss der Held von Cailar, in andere Gefilde aufzubrechen. Er war so tapfer, dass er am Dorfeingang begraben wurde. Eine bedeutsame Information: Er wurde nicht liegend, sondern stehend begraben. Auf der Stele über dem Grab kreuzen sich zwei Dreizacke mit dieser schlichten Inschrift über den Jahreszahlen 1916–1933: „Hier liegt der Eber begraben .“ Denn unter unseren Füßen liegt kein Mensch, sondern ein Tier. In Cailar, einem Dorf im Gard der Petite Camargue, gleich weit entfernt von Nîmes, Montpellier und Le Grau-du-Roi, mangelt es nicht an Originalität. Auch ist die liegende Figur, um die es hier geht, weder ein Eber noch ein Mensch, sondern ein Kulttier in diesen Breitengraden: ein Stier.
„ Es ist ganz einfach: Wir haben hier mehr Stiere als Menschen“, fasst Bürgermeister Joël Téna zusammen. Le Cailar verfügt somit über rund fünfzehn Manaden, also Viehzuchtbetriebe, deren Hauptzweck darin besteht...
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