Valery Gergiev: Die gescheiterte Rückkehr eines russischen Dirigenten nach Europa, der im Westen ein Paria war

Die Rückkehr des russischen Dirigenten Valery Gergiev nach Europa hätte diskret verlaufen können. Eingeladen vom Festival „ Un'Estate da RE“ („Ein königlicher Sommer“) nahe Neapel in Kampanien (Italien), sollte er am 27. Juli das Philharmonische Orchester des Teatro Verdi in Salerno und Solisten des Mariinsky-Orchesters in St. Petersburg dirigieren. Dabei hatte er die Sturheit der Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, der Italienerin Pina Picierno, russischer Oppositioneller und ukrainischer Verbände nicht berücksichtigt.
Die Ankündigung kam von der Leitung des Königspalastes von Caserta, der das Festival beherbergt. Montag, 21. Juli: Das Konzert des 72-jährigen russischen Maestros, der Wladimir Putin nahesteht und als Überbringer der Kulturpropaganda des Kremls gilt, wird letztlich nicht stattfinden.
Eine Absage, die an den 24. Februar 2022 erinnert, den Tag des russischen Einmarsches in die Ukraine. Damals wurde einer der gefragtesten Dirigenten der Welt aufgefordert, das Vorgehen des Kremls zu verurteilen. Da er sich weigerte, wurde er auf amerikanischem Boden zur persona non grata erklärt und von europäischen Konzertsälen verbannt.
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Le Monde