Leitartikel. Diplomatisches Tauwetter

Die Klimakonferenzen (COPs) kommen und gehen, aber sie sind nicht alle gleich. Wie das Klima verändern sie sich. Pessimisten befürchten ein Ungleichgewicht, Optimisten hingegen eine stärkere Regulierung. Auch die 30. Vertragsstaatenkonferenz (COP 30) des Rahmenübereinkommens der Vereinten Nationen über Klimaänderungen, die vom 10. bis 21. November in Belém, Brasilien, stattfand, war von den politischen Unsicherheiten betroffen, die sich seit der Unterzeichnung des Pariser Abkommens angehäuft haben.
Ein Jahrzehnt später ist das Ergebnis gemischt: Die Treibhausgasemissionen sind in den letzten Jahren gestiegen, und die durchschnittliche Erdtemperatur wird 2024 im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter erstmals die +1,5°C-Schwelle überschritten haben. Die Leugnung des Klimawandels gewinnt an Boden, weil die Menschheit nichts lieber tut, als sich ihrer Verantwortung zu entziehen. Die Politik vernachlässigt Umweltfragen zunehmend. Und Donald Trump verschärft seinen Feldzug gegen das, was er als „den größten Betrug der Weltgeschichte“ bezeichnet.
Diese Sturmwarnungen sollten jedoch nicht die Zukunft trüben, und schon gar nicht unsere Hoffnung. Ohne die Klimakonferenzen wäre die Klimaentwicklung zweifellos noch schlimmer.
Die Folgen des Klimawandels werden täglich deutlicher und entlarven die leeren Versprechungen amerikanischer Milliardäre. Diese greifbare Realität sollte die Nationen dazu bewegen, sich auf die Ziele der COP 30 zu konzentrieren: die Begrenzung des globalen Temperaturanstiegs und die Verabschiedung neuer nationaler Aktionspläne, aber auch die Stärkung des Multilateralismus.
Konflikte, Ungerechtigkeit und Zwang sind die größten Feinde des Umweltschutzes. Doch genau das schlägt Donald Trump letztlich vor. In diesem Kontext bietet die Konferenz von Belém die Chance, die internationale Zusammenarbeit bei der Energiewende zu stärken, anstatt Rivalitäten anzuheizen. Dies ist unerlässlich, um die fragilen Erfolge des Pariser Abkommens trotz aller Widrigkeiten zu bewahren.
Les Dernières Nouvelles d'Alsace




