Frauen verdienen im Durchschnitt immer noch deutlich weniger.

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Laut Angaben des Auswärtigen Amtes ist das Mediangehalt innerhalb eines Jahres gestiegen, es bestehen aber weiterhin Unterschiede zwischen den Geschlechtern, berichtet die „SonntagsZeitung“.

Diese Woche veröffentlichte das Bundesamt für Statistik (BFS) die Ergebnisse der jährlichen Schweizer Arbeitskräfteerhebung (SLFS). Die Ergebnisse zeigen insbesondere einen Anstieg des Medianlohns um 600 Franken. Im Jahr 2024 verdiente eine Vollzeitbeschäftigte einen Medianlohn ( siehe Kasten ) von 85.100 Franken (7.092 CHF/Monat), verglichen mit 84.500 Franken im Jahr 2023.
Die Studie zeigt aber auch, was Frauen motiviert, auf die Straße zu gehen – und zwar nicht nur am Tag des Frauenstreiks, wie die „SonntagsZeitung“ berichtet: Im Jahr 2024 verdienten sie auch weniger als ihre männlichen Kollegen. Besonders auffällig ist der Unterschied bei selbstständigen Frauen, deren mittleres Einkommen von 65.000 Franken fast ein Viertel niedriger ist als das der Männer (84.000 Franken). Allerdings holen die Frauen auf. Im Vergleich zum Vorjahr stieg ihr mittleres Einkommen um 2,6 Prozent, 1 Prozent mehr als das der Männer.
Erhebliche Unterschiede je nach BerufLaut Bundesamt für Statistik (BFS) ist die Gehaltslücke in intellektuellen und wissenschaftlichen Berufen am größten. Das mittlere Gehalt von Frauen (96.000 Franken) liegt 18 % niedriger als das von Männern (117.000 Franken). Die Schweizer Arbeitskräfteerhebung liefert jedoch lediglich Rohdaten; eine Erklärung für diese Gehaltsunterschiede fehlt.
Wirtschaftsexperten stellen diese Geschlechtervergleiche seit Langem infrage, da sie sie als „undifferenziert“ betrachten. Linke Politiker hingegen sind der Ansicht, dass Unterschiede durchaus bestehen. In einem kürzlich geführten Interview erklärte ein Ökonom der Gewerkschaft Unia laut der Zürcher Zeitung, dass 50 % der Lohnungleichheiten auf Geschlechterdiskriminierung zurückzuführen seien.
Laut der Studie herrscht tatsächlich Gleichbehandlung für eine Gruppe von Arbeitnehmern: Auszubildende. Ihre Gehälter sind unabhängig von Geschlecht oder sozialer Herkunft identisch.
Durchschnittsgehalt, ein genaueres Bild
Das mittlere jährliche Bruttoeinkommen von Vollzeitbeschäftigten umfasst sowohl Einkünfte aus Angestelltenverhältnissen als auch aus selbstständiger Tätigkeit. Ein mittleres Gehalt von 85.100 Schweizer Franken (Stand 2024) bedeutet demnach, dass die Hälfte der Erwerbsbevölkerung ein Jahresgehalt unter diesem Betrag verdient und die andere Hälfte ein Gehalt darüber.
Das Mediangehalt dient dazu, ein genaueres Bild der allgemeinen Gehaltssituation zu vermitteln, indem der Fokus auf dem Mittelwert liegt. Dadurch werden Verzerrungen vermieden, die durch die Extremwerte sehr hoher Gehälter entstehen und einen herkömmlichen Durchschnitt verfälschen würden.
Ausländer verdienen deutlich weniger
Laut der Studie bestehen auch erhebliche Gehaltsunterschiede je nach Nationalität. Schweizer Männer verdienen durchschnittlich 94.900 Franken pro Jahr, ausländische Staatsangehörige hingegen 80.000 Franken – ein Unterschied von 16 Prozent.
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