Sicheres und verantwortungsvolles Laufen bei warmem Wetter
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Bei sommerlichen Temperaturen steigt für Läufer die Gefahr einer Überhitzung und Dehydrierung. Mit lebensbedrohlichen Situationen, wie sich am vergangenen Wochenende zeigte, als bei Veranstaltungen in Leeuwarden und Leiden mehrere Personen beim Laufen unwohl wurden.
Gerade für Freizeitteilnehmer an Wettkämpfen und Veranstaltungen ist es wichtig, den Aufwand dem Wetter anzupassen. Cees van Romburgh, Erste-Hilfe-Experte beim Roten Kreuz, gibt Tipps zum verantwortungsvollen Laufen.
„Fahren Sie an solchen Tagen nicht in die Stoßzeiten und achten Sie darauf, dass Sie keinen Durst bekommen. Denn dann ist es eigentlich schon zu spät“, warnt Cees van Romburgh, Erste-Hilfe-Experte beim Roten Kreuz.
Die Warnung erfolgte nach Vorfällen bei Laufveranstaltungen gestern in Leiden und Leeuwarden. In der friesischen Stadt ist ein Teilnehmer des Halbmarathons ums Leben gekommen. Darüber hinaus benötigten so viele Läufer medizinische Versorgung, dass die Organisation beschloss, die kürzeren Distanzen abzusagen.
Zwar seien die Temperaturen mit rund 25 Grad nicht außergewöhnlich hoch gewesen, doch genau darin liege die Gefahr, so Van Romburgh. „Der Körper ist nicht für große Spitzen gemacht. Wenn die Temperatur in kurzer Zeit von 15 auf 20 Grad steigt, kann das große Auswirkungen haben.“ Auch die Luftfeuchtigkeit spiele eine Rolle, sagt er. Je feuchter die Luft ist, desto schwieriger ist es für den Körper, Wärme durch Schweiß abzugeben.
Das KNMI weist außerdem darauf hin, dass schnelle Temperaturschwankungen, insbesondere im Frühling, wenn der Körper noch nicht an Wärme gewöhnt ist, das Risiko eines Hitzestresses erhöhen. Hitzestress kann Symptome wie Müdigkeit und Schwindel hervorrufen, man bekommt schneller Kopfschmerzen und schläft schlechter. Es kann aber auch ernstere Formen annehmen: Gefährdete Menschen, wie etwa ältere Menschen, können sogar daran sterben. Selbst bei milden Hitzewellen bleibt dem Körper manchmal nicht genügend Zeit, sich anzupassen.
Laut Van Romburgh beginnt verantwortungsvolle Teilnahme mit der Vorbereitung. „Stellen Sie sicher, dass Ihr Körper eine solche Distanz bewältigen kann“, sagt er. Der Experte weist auf die Bedeutung einer guten Trainingsstruktur hin. Darüber hinaus ist es wichtig, vorher ausreichend zu essen und zu trinken und während des Gehens regelmäßig Flüssigkeit zu sich zu nehmen. „Man hört manchmal: Ich trinke nichts mehr, weil ich sonst pinkeln muss. Das ist unklug.“ Diese Tipps gelten übrigens nicht nur fürs Laufen, sondern für alle Sportarten , insbesondere bei hohen Temperaturen.
Das Nutrition Centre rät dazu, bei sportlicher Betätigung in der warmen Jahreszeit zusätzlich Flüssigkeit zu trinken: Zusätzlich zum regulären Bedarf können das ein bis zwei Gläser zusätzlich pro Stunde sein. Am besten vermeiden Sie vor dem Laufen Kaffee und andere koffeinhaltige Getränke, da diese harntreibend wirken können. Es wird außerdem empfohlen, den Durst nicht als Maßstab zu nehmen, da dieser ein spätes Signal für ein Dehydrationsdefizit ist.
Darüber hinaus spielt die Wahl der Kleidung eine wichtige Rolle. Tragen Sie leichte, atmungsaktive Sportbekleidung aus synthetischen Stoffen, die den Schweiß gut ableiten. Baumwolle speichert Feuchtigkeit und kann dadurch die Körpertemperatur erhöhen. Auch Sonnenschutz ist notwendig.
Darüber hinaus ist das Timing ein wichtiger Faktor. Gehen Sie beispielsweise nicht nach draußen, wenn die Sonne am stärksten scheint. Das KNMI empfiehlt, an sonnigen Tagen zwischen 12:00 und 16:00 Uhr schwere Anstrengungen zu vermeiden. Das Rote Kreuz empfiehlt, Sonnenschutzmittel zu verwenden und eine Kappe oder einen Sonnenschutz zu tragen, um eine Überhitzung zu vermeiden.
Auch eine aktive Kühlung zwischendurch und danach kann helfen, einer Überhitzung vorzubeugen. Überlegen Sie beispielsweise, sich nach dem Zieleinlauf Wasser über den Kopf oder Nacken zu gießen oder ein feuchtes Tuch zu verwenden. Achten Sie auch auf Signale Ihres Körpers wie Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit oder Gänsehaut.
Diese Anzeichen können auf einen Hitzschlag hinweisen. In den letzten Jahren sind sie laut Van Romburgh beliebter geworden. In diesem Fall ist es wichtig, sofort aufzuhören und ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein Hitzschlag kann jedem Läufer passieren. Bei körperlicher Anstrengung wird der Körper so heiß, dass es zu Organversagen und sogar zum Tod kommen kann. Auch ältere Menschen und Menschen mit schlechtem Gesundheitszustand sind hierfür anfällig.
Dem Roten Kreuz ist aufgefallen, dass Hitzebeschwerden bei Sportveranstaltungen in den letzten Jahren verstärkt Beachtung geschenkt wurde. „Auch die Hilfsorganisationen sind aufmerksamer geworden“, stellt Van Romburgh fest. Ausreichend Trinkstationen, Erste Hilfe entlang der Strecke und eine klare Kommunikation über mögliche Distanzverkürzungen können dabei helfen.
Letztendlich gehe es um Sicherheit, betont Van Romburgh. „An solchen Tagen sollte man keine Spitzenzeiten anstreben und darauf achten, dass man keinen Durst bekommt.“ Kurz gesagt: Die Gesundheit des Läufers sollte immer wichtiger sein als das Streben nach einem persönlichen Rekord.
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