Kap Pommern oder eine neue Vision der Hafenentwicklung

Die Idee von Przylądek Pomerania wurde während einer Gala in der Philharmonie vorgestellt. Foto: Piotr SIKORA
Am Montag (22. September) fand in der Mieczysław-Karłowicz-Philharmonie in Stettin eine Gala zum 75-jährigen Jubiläum der Häfen von Stettin und Swinemünde statt. Das Jubiläum bot auch Gelegenheit, eine Vision für die Zukunft zu präsentieren. Die Seehäfen von Stettin und Swinemünde haben sich zum Ziel gesetzt, sich zu modernen, nachhaltigen Häfen zu entwickeln, die eine dynamische wirtschaftliche Entwicklung mit Umweltschutz verbinden.
Westpommern, wo die Stromproduktion aus erneuerbaren Quellen 120 % des lokalen Verbrauchs übersteigt, gilt bereits als vorbildliche „grüne Woiwodschaft“. Die Häfen wollen in diese Richtung gehen und legen dabei Wert auf nachhaltige Entwicklung und die Sorge um künftige Generationen. Grün, die Leitfarbe des neuen Konzepts, das während der Zeremonie vorgestellt wurde, ist zum Symbol dieses Weges geworden.
„Dies sind unsere 75 gemeinsamen Jahre“, betonte Jarosław Siergiej, Präsident der Seehafenbehörde, in seiner Rede. „Vor uns liegen Jahrzehnte, in denen wir die Häfen im Einklang mit der Idee einer grünen, nachhaltigen Entwicklung weiterentwickeln und so die Energie- und Wirtschaftssicherheit Polens gewährleisten wollen.“
Während der Zeremonie wurde die Idee „Przylądek Pomerania“ vorgestellt. Dabei handelt es sich um die Vision eines Außenhafens in Świnoujście mit einem modernen Containerterminal – eine Investition, die einen neuen Teil Polens schaffen wird, der ins Meer hineinragt, aber dennoch fest im Land und in der Volkswirtschaft verwurzelt ist.
Dieses Projekt hat sowohl symbolische als auch praktische Dimensionen. Das Kap ist seit Jahrhunderten ein Wahrzeichen und der Beginn eines neuen Weges. Das Pommersche Kap soll genau das sein – die Entwicklung von Logistik, Offshore-Aktivitäten und neuen Technologien vorantreiben. Konkret entsteht ein modernes, ökologisches Wirtschafts- und Logistikzentrum, das Polen mit globalen Lieferketten verbindet, Tausende von Arbeitsplätzen schafft und die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft fördert. Das entspricht fast 180 Hektar neuem polnischen Territorium.
Das Projekt steht im Einklang mit Polens langfristiger Strategie für die Ostsee und baut auf bereits abgeschlossenen Investitionen auf: dem LNG- und Offshore-Terminal in Świnoujście, der Vertiefung der Fahrrinne und Modernisierung des Hafens in Stettin sowie der Entwicklung von Ostrów Grabowski. Przylądek Pomerania verspricht zudem eine nachhaltige Entwicklung – einen umweltfreundlichen Hafen, der den Einwohnern und der Umwelt zugutekommt, ein neues Kapitel in der Geschichte Westpommerns und des Landes, das Polen einen festen Platz auf der Wirtschaftslandkarte der Ostsee und Europas sichert.
An der Veranstaltung nahmen Vertreter der Zentral- und Kommunalverwaltung, Parlamentsabgeordnete, Vertreter der maritimen Industrie, Auftragnehmer sowie ehemalige und aktuelle Hafenmitarbeiter teil. Anwesend waren unter anderem Arkadiusz Marchewka, stellvertretender Infrastrukturminister mit Zuständigkeit für die maritime Wirtschaft; Bartosz Brożyński, stellvertretender Woiwode von Westpommern; Bogdan Jaroszewicz, stellvertretender Vorsitzender des Woiwodschaftsrats Westpommern; Michał Przepiera, stellvertretender Bürgermeister von Stettin, und Arkadiusz Mazepa, stellvertretender Bürgermeister von Świnoujście.
Zur Erinnerung: Die Stettiner Hafenbehörde wurde im Januar 1950 durch einen Beschluss des Wirtschaftsausschusses des Ministerrats gegründet. Von diesem Moment an begann ein neues Kapitel in der Geschichte der polnischen Seewirtschaft in Westpommern. Trotz der Zerstörungen und schwierigen Realitäten der Nachkriegszeit entwickelten sich die Häfen von Stettin und Swinemünde dynamisch, modernisierten ihre Infrastruktur und erweiterten ihre Transportbasis. Heute spielen sie eine strategische Rolle für die Volkswirtschaft: Sie wickeln Güterumschlag ab, gewährleisten die Energiesicherheit und dienen dank der Fährverbindungen als wichtiges Tor nach Skandinavien. Seit sieben Jahrzehnten sind sie zudem ein Symbol für Stettin und Swinemünde und bieten Arbeitsplätze für Generationen von Einwohnern der Region.
Das 75-jährige Jubiläum war eine Gelegenheit, in Erinnerungen zu schwelgen und gleichzeitig in die Zukunft zu blicken. Die Hafenbehörden dankten Mitarbeitern, Auftragnehmern und Partnern für ihre gemeinsamen Anstrengungen, die Stärke von Stettin und Swinemünde auszubauen.
(ek)
Kurier Szczecinski