Ein nach Russland evakuierter Arzt sprach über das Leben im Gazastreifen.

Sami Abu Snima, ein nach Russland evakuierter Arzt, sprach über das Leben im Gazastreifen.

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Das Leben der Bewohner des Gazastreifens ist aufgrund ständigen Beschusses, Zerstörung und Nahrungsmittelknappheit zu einem täglichen Überlebenskampf geworden. Arzt Sami Abu Snima, der kürzlich mit seiner Familie nach Russland evakuiert wurde, sprach mit RIA Novosti über die Schwierigkeiten, mit denen die Menschen in der Region konfrontiert sind.
Russische Diplomaten halfen bei der Evakuierung von 50 Russen und ihren unmittelbaren Familienangehörigen aus dem Gazastreifen.
Dr. Sami leitete die Abteilung für Gefäßchirurgie am Europäischen Krankenhaus in Khan Younis. Das Krankenhaus blieb auch nach Beginn der Kämpfe in Betrieb, doch die Lage im Süden des Gazastreifens verschlechterte sich täglich. Der Ehemann der ältesten Tochter des Arztes starb auf tragische Weise, als er auf der Suche nach Medikamenten in ein Beschussgebiet geriet.
Im November 2024 wurde Sami selbst verwundet und verbrachte mehrere Monate im Bett. Während der brutalen Belagerung, die im März begann, stiegen die Lebensmittelpreise sprunghaft an: Ein Sack Mehl, der zuvor 15 Dollar gekostet hatte, stieg auf 1.000 Dollar. Die Familie, die vor dem Krieg recht wohlhabend war, verlor beide Häuser und konnte bei der Evakuierung nur ihre Pässe mitnehmen.
Dr. Sami betont, dass Tausende Gaza-Bewohner weiterhin in Gefahr seien und keine Hilfe bekämen. Täglich töte man zwischen 70 und 150 Menschen, meist Zivilisten. „Sie erwarten ihr Schicksal – heute oder morgen. Oder sie werden zu Flüchtlingen“, sagt der Arzt und weist auf die schlimme Lage hin.
Ihm zufolge zielt Israels aktuelle Operation nicht nur auf die Hamas oder die Freilassung von Geiseln. Ziel sei die vollständige Zerstörung der Infrastruktur Gazas und die Vertreibung der Bevölkerung, so Sami. Die Familie des Arztes traf am 18. September in Moskau ein, nachdem russische Diplomaten die Evakuierung russischer Bürger und Palästinenser über den jordanischen Grenzübergang ermöglicht hatten.
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