Nach zwei großen Wochenenden erleiden die nordamerikanischen Kinokassen einen Einbruch

Nach einem starken September ist an den nordamerikanischen Kinokassen ein Rückgang zu verzeichnen.
Weder ein von Jordan Peele produzierter Horrorfilm noch ein romantisches Drama mit Margot Robbie und Colin Farrell reichten aus, um den Erfolgssträhne im September im Kino fortzusetzen. Nach zwei aufeinanderfolgenden Wochenenden, an denen Filme deutlich überdurchschnittliche Ergebnisse erzielten – zuerst „The Conjuring: Last Rights“, gefolgt vom Anime „Demon Slayer: Kimetsu no Yaiba Infinity Castle“, brachen die nordamerikanischen Kinokassen deutlich ein.
Die Ticketverkäufe gingen im Vergleich zum letzten Wochenende um fast 50 % zurück. Der Dauerbrenner „Demon Slayer“ verdrängte laut Studioschätzungen vom Sonntag den Neuling „Him“ vom ersten Platz. Crunchyroll und Sony Pictures‘ „Demon Slayer“ spielten am Wochenende 17,3 Millionen Dollar ein und erreichten damit insgesamt 104,7 Millionen Dollar. Damit ist er der umsatzstärkste Anime-Film aller Zeiten in Nordamerika.
Der Football-Horrorfilm „Him“ landete mit geschätzten 13,5 Millionen Dollar an verkauften Tickets auf dem zweiten Platz. Universal Pictures brachte „Him“ in 3.168 nordamerikanischen Kinos heraus, wobei 52 % der Zuschauer männlich und 65 % über 25 Jahre alt waren. International spielte der Film 400.000 Dollar ein.
„Him“ wurde von Peeles Monkeypaw produziert und von Justin Tipping inszeniert. Es handelt von einem vielversprechenden jungen Quarterback (Tyriq Withers), der eingeladen wird, mit einem Veteranen (Marlon Wayans) in einem abgelegenen Gelände zu trainieren.
„Him“ punktete weder bei den Kritikern (auf Rotten Tomatoes erreichte er 29 %) noch beim Publikum, das dem Film die Note C- gab. In seiner Kritik für The Associated Press schrieb Drehbuchautor Jake Coyle, der Film sei „mit der überzeugenden Prämisse gedreht worden, unserem gewalttätigen Nationalsport die düstere, satirische Perspektive zu verleihen, die für Monkeypaw-Produktionen typisch ist. Doch dieses Versprechen wird in einem allegorischen Kammerspiel vermasselt, das zunehmend langweilig wird.“
„Him“ wurde zudem beinahe von einem anderen Horrorfilm übertroffen: „The Conjuring: Last Rights“, der an seinem dritten Wochenende schätzungsweise 13 Millionen Dollar einspielte. Mit einem weltweiten Gesamtumsatz von 400 Millionen Dollar ist er nun der erfolgreichste Film im Conjuring-Universum.
Neben „Demon Slayer“ hatte Sony an diesem Wochenende auch einen neuen Film im Programm: Die romantische Originalserie „A Big Bold Beautiful Journey“ mit Robbie und Farrell in den Hauptrollen, die allerdings beim Publikum floppte und in 3.300 Kinos nur 3,5 Millionen Dollar einspielte. Auch der Film erhielt überwiegend negative Kritiken und liegt derzeit bei 37 % auf Rotten Tomatoes.
Am zweiten Wochenende spielte „Downton Abbey: The Grand Finale“ weitere 6,3 Millionen Dollar ein, womit sich die Gesamteinnahmen auf 31,6 Millionen Dollar belaufen. Die Stephen-King-Verfilmung „The Long Walk“ wird am zweiten Wochenende ebenfalls auf 6,3 Millionen Dollar geschätzt, was nur 46 Prozent weniger ist als beim Start. Die Gesamteinnahmen im Inland von 22,7 Millionen Dollar übersteigen bereits das Produktionsbudget von 20 Millionen Dollar (wobei Marketing und Werbung in dieser Summe noch nicht berücksichtigt sind).
Ron Howards Hit „Apollo 13“ aus dem Jahr 1995 lief an diesem Wochenende zu seinem 30. Jubiläum ebenfalls in 200 Kinos. Der Film spielte schätzungsweise 600.000 Dollar ein.
Nächstes Wochenende herrscht Aufregung um den neuen Film von Paul Thomas Anderson „One Battle After Another“, obwohl sein bisher größter Hit der Film „There Will Be Blood“ aus dem Jahr 2007 bleibt, der weltweit, inflationsbereinigt, knapp über 76 Millionen Dollar einspielte.
Und direkt im Anschluss folgt ein Kinoerlebnis der ganz anderen Art: AMC Theaters veranstaltet eine Release-Party für Taylor Swifts 12. Studioalbum „ The Life of a Showgirl “. Die 90-minütige Show mit dem passenden Titel „The Official Release Party of a Showgirl“ wird vom 3. bis 5. Oktober in allen 540 AMC-Kinos in den USA gezeigt.
ABC News