Mehr "Feuerkraft" von Nato: Hegseth will Russlands Kosten für Angriffskrieg nach oben treiben

Hegseth mit Nato-Generalsekretär Rutte in Brüssel.
(Foto: picture alliance / Wiktor Dabkowski)
Beim Treffen der Nato-Verteidigungsminister in Brüssel findet der US-"Kriegsminister" deutliche Worte für Moskau. Man wolle gemeinsam dafür sorgen, dass der Krieg in der Ukraine für Russland teurer werde, so Hegseth. Auch mehr "Feuerkraft" des Bündnisses soll es in Zukunft geben.
Im Ringen um ein Ende des Ukraine-Kriegs erhöht US-Verteidigungsminister Pete Hegseth den Druck auf den Kreml. Falls es nicht bald Frieden gebe, würden die Vereinigten Staaten gemeinsam mit ihren Verbündeten die notwendigen Schritte unternehmen, um den Krieg für Russland richtig teuer zu machen, sagte der Minister, den die US-Regierung mittlerweile als "Kriegsminister" bezeichnet, beim Nato-Verteidigungsministertreffen in Brüssel. Die Kosten für die andauernden Aggressionen Moskaus gegen Kiew müssten erhöht werden.
Hegseth legt damit im Vorfeld des Besuchs des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Washington eine verbale Kehrtwende hin. Bisher tat er sich nicht als besonderer Unterstützer des ukrainischen Verteidigungskampfes gegen den russischen Angriffskrieg hervor. So stoppte er in der Vergangenheit unter anderem Waffenlieferungen an Kiew.
Hegseth erklärte jetzt, dass er künftig mit mehr "Feuerkraft" von der Nato rechne. "Man erlangt Frieden, wenn man stark ist", betonte der US-Verteidigungsminister, "wenn man über starke und echte Fähigkeiten verfügt, die von Gegnern respektiert werden".
Hegseth bezog sich damit auf ein Programm von USA und Nato, mit dem die Verbündeten Waffen aus US-Beständen kaufen können, welche die Ukraine im Kampf gegen Russland benötigt. Die zusätzlichen Waffen seien nötig, um den Krieg in der Ukraine zu einem "friedlichen Abschluss" zu bringen, sagte Hegseth.
Im Juli hatten US-Präsident Donald Trump und Nato-Generalsekretär Mark Rutte den Mechanismus der sogenannten Priorisierten Anforderungsliste für die Ukraine (PURL) ausgearbeitet. Mit diesem Instrument sollen andere Nato-Länder Waffen aus US-Beständen für die Ukraine kaufen. Bisher wurden so Waffen im Wert von rund 1,9 Milliarden Euro finanziert, unter anderem von Deutschland.
Auch Rutte sagte, er erwarte während des Treffens "viele neue Ankündigungen von Ländern", die an dem Programm teilnehmen werden. Neben Deutschland haben bisher die Niederlande, Schweden, Norwegen, Dänemark und Kanada hohe Beiträge zur Finanzierung der Waffenpakete beigetragen. Andere Alliierte wie Großbritannien, Frankreich oder Spanien sind bisher zurückhaltend mit größeren Zusagen.
Quelle: ntv.de, lme/dpa/AFP
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