Was genau ist ein „Projekt von nationalem Interesse“?

Der von Donald Trump entfesselte Handelskrieg und die Herausforderungen der kanadischen Energiewende haben Mark Carney dazu veranlasst, ein System zu entwickeln, um die Fertigstellung großer Projekte im Land zu beschleunigen. Hier erfahren Sie alles Wissenswerte über diese „Projekte von nationalem Interesse“.
Das neue kanadische Wirtschaftseinheitsgesetz, das Ende Juni im Rahmen einer Nachrichtensperre in Kraft trat, soll die Umsetzung von Projekten erleichtern, die vom Büro des Premierministers als von nationalem Interesse erachtet werden.
Insbesondere ist eine maximale Genehmigungsdauer für gezielte Projekte von zwei statt fünf Jahren vorgesehen.
Hier sind einige der Kriterien, die zur Bezeichnung eines „Projekts von nationalem Interesse“ verwendet werden:- Stärkt es Kanadas Autonomie, Widerstandsfähigkeit und Sicherheit?
- Bietet es Kanada wirtschaftliche und andere Vorteile?
- Ist die Wahrscheinlichkeit einer Umsetzung hoch?
- Werden die Interessen der indigenen Völker vertreten?
- Trägt es dazu bei, Kanadas Klimaziele zu erreichen?
Zu den Projekten, die diese Kriterien erfüllen könnten, zählen Autobahnen, Eisenbahnen, Bergwerke, Häfen, Flughäfen, Pipelines, Atomprojekte, Projekte für saubere Energie und Stromübertragungssysteme.
Die Provinzen können Projekte einreichen, die sie für konform halten, ihre Entscheidungsbefugnis bleibt jedoch unklar.
Am 26. August gab Mark Carney bekannt, dass die Erweiterung des Hafens von Montreal zu den ersten genehmigten Projekten gehören könnte. Dieses Projekt soll die Containerkapazität, die die Stadt verlässt, um 40 % erhöhen.
Ein umstrittenes GesetzDas neue Gesetz der Regierung wurde kritisiert, weil es der Bundesregierung – und dem Büro von Mark Carney – erhebliche Befugnisse bei der Genehmigung von Großprojekten einräumt.
Umweltverbände befürchten, dass die Regierung Umweltstandards umgehen könnte, um Projekte durchzuführen, die sie für vorrangig hält.
Indigene Anführer warnten, das Projekt könne ihre verfassungsmäßigen Rechte verletzen und zu gerichtlichen Auseinandersetzungen führen.
LE Journal de Montreal